Tag & Nacht

Ein 37-jähriger Mann, der bei der Freiwilligen Feuerwehr und als Förster tätig ist, gab gegenüber der Polizei zu, für mehrere Brandausbrüche verantwortlich gewesen zu sein.

Ein Feuerwehrmann aus dem Departement Hérault verbrachte seine erste Nacht im Gefängnis. Er wurde am Donnerstag, dem 28. Juli, wegen Brandstiftung angeklagt. der Mann wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch festgenommen und muss mit 15 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 150.000 Euro rechnen.

Der 37-jährige Mann, verheiratet und Vater von zwei Kindern, wurde am Mittwoch, dem 27. Juli, im Departement Hérault festgenommen. Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft Montpellier gab er gegenüber den Ermittlern inzwischen zu, in den letzten Tagen, ja sogar in den letzten drei Jahren, mehrere Feuer gelegt zu haben.

Der freiwillige Feuerwehrmann erklärte, dass er „Feuerwehreinsätze provozieren wollte, um aus einem bedrückenden familiären Umfeld auszubrechen“, um „soziale Anerkennung“ zu erhalten, aber auch wegen des Adrenalinschubs, der durch die Brände ausgelöst wurde.

Es gab durchaus schon den Verdacht, dass es sich bei den Brandstiftungen um einen pyromanischen Feuerwehrmann handeln könnte, da die Brandausbrüche – wie gut geplant – immer bei starkem Wind in gefährdeten Gebieten erfolgten.

Der angeklagte 37-jährige Mann war voll und ganz in das Leben seiner Gemeinde eingebunden. Er wohnt seit jeher in Saint-Jean-de-la-Blaquière und ist seit 20 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Als ehemaliger Vorsitzender des Feuerwehrvereins übte er den Beruf des Försters aus und ist außerdem Gemeinderatsmitglied.

In einem Interview mit der Website „Le journal toulousain“ im vergangenen Jahr erzählte genau dieser Mann, wie er seine Tage mit dem Entfernen von Gestrüpp und dem Beschneiden von Straßenrändern verbringe, um das Ausbrechen von Bränden zu verhindern, und machte die globale Erwärmung verantwortlich. Auf die Frage „Welchen Rat geben Sie den Feuerwehrleuten?“ hatte er geantwortet: „Es ist ein Beruf der Leidenschaft. Wir werden von Adrenalin und dem Wunsch geleitet, unsere Natur zu retten“.

„Es gab Verdächtigungen, es gab Meldungen“ über diesen Mann, so Oberstleutnant Jérôme Bonnafoux, Sprecher der Feuerwehr des Departements Hérault. „Wir versuchen so gut wie möglich, verdächtige Profile zu erkennen“, versichert er, aber „das ist nicht unbedingt ausreichend. (…) Wir müssen das System verbessern“. „Was man festhalten muss, ist, dass es sich um eine Minderheit handelt.“

Der Bürgermeister von Saint-Jean-de-la-Blaquière, Bernard Jannich, selbst ehemaliger Berufsfeuerwehrmann, zeigt sich „sehr wütend und bestürzt“, wie er gegenüber dem Sender France Bleu Hérault erklärte. „Im Departement Hérault gibt es 3.500 Feuerwehrleute, und es gibt diesen einen Fall.“

Anzumerken ist, dass der Mann nicht für den Großbrand verantwortlich gemacht wird, der sich am 26. Juli in der Gegend von Gignac ausbreitete.


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