Tag & Nacht

Die Aufräumarbeiten rund um Saint-André haben begonnen und ab Mitternacht konnten die Bewohner der drei evakuierten Campingplätze wieder zurückkehren. Eine psychologische Betreuung wurde eingerichtet.

Das Feuer, das am späten Montagnachmittag zwischen den Gemeinden Saint-André und Argelès-sur-Mer (Pyrénées-Orientales) ausgebrochen war, gilt seit 3 Uhr morgens als gestoppt, wie der Sender France Bleu Roussillon am Dienstagmorgen, dem 15. August, von der Feuerwehr erfuhr. 500 Hektar wurden von den Flammen vernichtet. Am Dienstagmorgen hat sich der Wind in der Region beruhigt, was die Arbeit der Feuerwehr deutlich erleichtert.

Es gab keine Todesfälle zu beklagen. Die Rettungskräfte betreuten 31 Einwohner oder Touristen, die kleinere Verletzungen erlitten oder Rauch eingeatmet hatten. Zwanzig Feuerwehrleute wurden leicht verletzt. Einer von ihnen wurde unter anderem wegen Rückenschmerzen nach einem Sturz ins Krankenhaus eingeliefert. Die Stadtverwaltung von Argelès-sur-Mer richtete eine psychologische Zelle zur Betreuung der Menschen ein. Der französische Umweltminister Christophe Béchu kündigte auf Twitter an, dass er in die betroffene Region in den Pyrénées-Orientales reisen werde.

Mehrere Häuser wurden zerstört, die Erfassung der Schäden wird erst am Dienstag, dem 15. August, richtig beginnen können, so der Sender France Bleu Roussillon. In ihrer letzten Bilanz um 8 Uhr gab die Präfektur des Departements Pyrénées-Orientales an, dass acht Häuser stark von dem Brand betroffen seien, weitere 30 Häuser und ein Unternehmen betroffen seien und ein Campingplatz stark in Mitleidenschaft gezogen worden sei.

„Die Untersuchungen werden fortgesetzt, um die Schäden genauer zu bestimmen“, so die Präfektur. Sie gibt außerdem an, dass heute Morgen eine „Begleit- und Informationszelle eingerichtet wird, um die Geschädigten zu betreuen“, insbesondere „350 bis 400 Urlauber“. „Wir sind mit einem Bild der Verwüstung konfrontiert“, klagt Samuel Moli, der Bürgermeister von Saint-André, gegenüber France Bleu Roussillon.

Der Bürgermeister von Saint-André beschreibt insbesondere, dass Fauna und Flora verschwunden sind, nachdem die Flammen über den Ort hinweggezogen sind. Zwar sei „die Gefahr gebannt“, aber man müsse noch „die materiellen und menschlichen Schäden bewerten“. Samuel Moli spricht insbesondere von „etwa zehn Häusern“, die von dem Brand betroffen seien, weist aber darauf hin, dass es sich dabei um eine „vorsichtige Schätzung“ handele. Der Bürgermeister sagt außerdem, dass „ein Teil des ehemaligen Gewerbegebiets von den Flammen verwüstet wurde“.

Die Feuerwehr erklärte gegenüber France Bleu Roussillon, dass die Aufräumarbeiten vor Ort bereits begonnen hätten, diese würden hauptsächlich von den Verstärkungen durchgeführt, die am Abend aus den Regionen Bouches-du-Rhône, Hérault, Aude und dem Rest der Region Okzitanien eingetroffen seien. In der Nacht von Montag auf Dienstag waren 650 Feuerwehrleute rund um Saint-André im Einsatz. In ihrer neuesten Bilanz würdigte die Präfektur des Departements Pyrénées-Orientales am Dienstagmorgen „die Arbeit der Feuerwehrleute“, deren Einsatz „es ermöglicht hat, mehr als 400 Häuser zu schützen und mehrere Tausend Urlauber in Sicherheit zu bringen“.

Ab Mitternacht konnten die Bewohner der drei evakuierten Campingplätze wieder zurückkehren. Der Campingplatz Les Chênes rouges in Argelès-sur-Mer, der teilweise von den Flammen zerstört wurde, blieb geschlossen. Seine Bewohner wurden in Notuntrkünften und anderen Campingplätzen in Argelès-sur-Mer, Saint-André und Sorède untergebracht. Insgesamt verbrachten über 2.000 Menschen, sowohl Touristen als auch Einheimische, die aus zwei Wohnsiedlungen evakuiert wurden, den Abend und Teile der Nacht in Notunterkünften.

Éric Brocardi, Sprecher des französischen Feuerwehrverbands, sprach am Dienstag auf franceinfo von einem „extrem virulenten Feuer“, vor allem wegen der „wirbelnden Winde, die zwischen 50 und 80 Kilometern pro Stunde erreichten“. Auch das schwierige Gelände erschwerte die Aufgabe der Feuerwehrleute.

Im Laufe des heutigen Dienstags sollen Löschflugzeuge die restlichen Brandherde ablöschen.

Touristen, die vor den Flammen fliehen mussten, erzähltem, wie sie mit ihren Familien von einem Campingplatz evakuiert wurden: Sie waren auf dem Campingplatz Les Chênes rouges in Argelès und irgendwann sah man eine Rauchfahne, und dann kamen die Löschhubschrauber. Und dann wurden sie aufgefordert, innerhalb von 30 Minuten den Campingplatz zu verlassen.


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