Zum achten Mal in Folge sichert sich Finnland den Titel des glücklichsten Landes der Welt. Das geht aus dem aktuellen Weltglücksbericht hervor, der unter der Schirmherrschaft der UNO erstellt und am 20. März, dem Internationalen Tag des Glücks, veröffentlicht wurde. Während die nordischen Länder weiterhin die vorderen Plätze dominieren, sind Frankreich und die USA in der Rangliste abgestürzt.
Warum sind die Finnen so zufrieden?
„Es scheint, dass die Finnen relativ zufrieden mit ihrem Leben sind“, erklärt Frank Martela, Assistenzprofessor für Wohlbefinden und Glücksforschung an der Universität Aalto in Espoo bei Helsinki. Der Grund dafür? Laut Martela funktioniert die Gesellschaft dort einfach ziemlich gut.
Dass Finnland erneut den Spitzenplatz belegt, überrascht kaum. Die anderen nordischen Länder – Dänemark, Island und Schweden – folgen dicht dahinter. Finnland hat seinen Vorsprung gegenüber Dänemark sogar noch leicht ausgebaut.
Eine Überraschung bietet die diesjährige Rangliste dennoch: Costa Rica und Mexiko schafften es erstmals unter die zehn glücklichsten Länder der Welt. Costa Rica belegt den sechsten, Mexiko den zehnten Platz.
Die Schattenseite: Afghanistan bleibt das unglücklichste Land
Am anderen Ende des Rankings liegt erneut Afghanistan – das Land gilt als das unglücklichste der Welt. Seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 erlebt die afghanische Bevölkerung eine humanitäre Katastrophe.
Auch für Frankreich sieht es nicht rosig aus. Das Land, das bereits im Vorjahr sechs Plätze eingebüßt hatte, rutscht weiter ab und landet auf Rang 33. Zum Vergleich: Die Schweiz (13.), Belgien (14.) und Kanada (18.) schneiden deutlich besser ab.
Die USA erleben einen historischen Absturz
Besonders hart trifft es die Vereinigten Staaten. Sie erreichen mit Platz 24 ihr schlechtestes Ergebnis seit Einführung des Berichts im Jahr 2012. Damals waren sie noch auf Rang 11 – ihr bisher bestes Ergebnis.
Eine der auffälligsten Erkenntnisse der Studie: Immer mehr Amerikaner essen allein. Laut Bericht nahm 2023 rund ein Viertel der Befragten jede Mahlzeit des Vortags ohne Gesellschaft ein. Dieses wachsende Phänomen wird als einer der Gründe für den Rückgang des Wohlbefindens genannt.
Noch besorgniserregender ist der Anstieg der sogenannten „Todesfälle aus Verzweiflung“. Während Selbstmorde und Todesfälle durch übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum in vielen Ländern zurückgehen, steigen sie in den USA weiter an.
Was macht ein Land glücklich?
Der Weltglücksbericht basiert auf einer Durchschnittswerte-Analyse über drei Jahre. Bewertet werden unter anderem:
- Lebenszufriedenheit der Bürger
- Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
- Soziale Unterstützung
- Gesunde Lebenserwartung
- Freiheit
- Großzügigkeit
- Korruption
Der Bericht umfasst den Zeitraum von 2022 bis 2024 – politische Veränderungen, wie die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus, wurden nicht berücksichtigt.
Doch was macht ein Land wirklich glücklich? Eine stabile Gesellschaft, ein funktionierendes Sozialsystem und enge soziale Bindungen scheinen entscheidend zu sein. Vielleicht sollten sich einige Nationen ein Beispiel an Finnland nehmen.
Von C. Hatty
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