Tag & Nacht

Die Verwaltung einer der spektakulärsten Naturparks Frankreichs, der Gorges du Verdon, wollen jetzt Rafting und Schwimmen verbieten, da der Wasserstand in der Schlucht zu niedrig ist. Damit könnte hier zum ersten Mal die gesamte Sommersaison ausfallen.

Die Gorges du Verdon – die größte Schlucht Europas und im Sommer ein Anziehungspunkt für Wassersportler – ist nach einem regen- und schneearmen Winter im Val d’Allos, Alpes-de-Haute-Provence, von einer starken Dürre betroffen.

Der Wassermangel hat zu einer „historischen“ Notsituation geführt und die lokalen Behörden in dem Gebiet dazu veranlasst, bestimmte Aktivitäten zu verbieten und die Öffnung des Wasserparks in diesem Sommer zu untersagen.

In den Gorges du Verdon, die jährlich bis zu 1 Million Besucher erleben, wurde bereits in früheren Sommern das Rafting und Schwimmen verboten, aber die diesjährige Schließung kommt aussergewöhnlich früh und es ist das erste Mal, dass eine ganze Sommersaison ausfällt.

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Der Wasserstand des Stausees Lac de Sainte-Croix, der vom Verdon gefüllt wird, ist bereits auf einem spätsommerlich-niedrigen Niveau. Wassersport ist auf dem See vorerst noch erlaubt, aber es ist fraglich, ob das den ganzen Juli und August über geöffnet der Fall sein kann.

Der Stromversorger EDF, der den Stausee betriebt, hat eine Mindestwassermenge im Verdon aufrechterhalten, um die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und die Trinkwasserversorgung der Städte im Süden, darunter Marseille, und die landwirtschaftliche Bewässerung sicherzustellen. Außerdem hat die EDF die Stromerzeugung aus Wasserkraft für sechs Monate eingestellt, um die Wasserversorgung nicht zu gefährden.

„Es ist wichtig, dass sowohl die Einwohner als auch die Touristen über diese außergewöhnliche Situation Bescheid wissen“, sagt die Präfektin der Alpes-de-Haute-Provence, Violaine Démaret.

Auch der Wasserstand des Lac de Castillon, der in 900 m Höhe in den Alpen liegt, ist auf weniger als 40cm gesunken und liegt damit etwa 5m unter dem normalen Stand, so der Bürgermeister von Saint-André-les-Alpes gegenüber der Zeitung Le Figaro.


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