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Die Hauptverdächtigen wurden in der Türkei festgenommen, sie hatten eine Organisation so ähnlich wie Drogenhändler aufgebaut, so die Informationen von France Inter, die am Montag veröffentlicht wurden.

Nach dreijährigen Ermittlungen hat der französische Zollnachrichtendienst einen großen Ring zerschlagen, der mit antiken Münzen handelte, wie France Inter am Montag, dem 26. Februar berichtete. Im Frühjahr 2022 entdeckten die Zollbeamten „in einer Wohnung in Zentralfrankreich“ 8.597 Münzen, die aus der Region Anatolien in der Türkei stammten und zum Teil aus dem 6. Jahrhundert stammten.

Die Münzen wurden überall im Haus gefunden: „in einem Fernsehmöbel, in Gefrierbeuteln, in Schachteln in allen vier Ecken der Wohnung“, erinnert sich eine der Ermittlerinnen, die auf den Handel mit Kulturgütern spezialisiert ist, wie France Inter berichtet. Nicht mitgerechnet sind die mehr als 7.000 Stücke, die nach Angaben des Zolls bereits in den Verkauf gelangten und verschwunden sind. Die Gesamtbeute bei 15.000 Objekten wird auf mehr als 1,5 Millionen Euro geschätzt. In der Wohnung wurden außerdem eine magische Beschwörungsplakette und eine Befreiungsplakette, mit der kaiserliche Tiere keine Frondienste leisten mussten – ein äußerst seltenes Objekt von unschätzbarem Wert für das Kulturerbe – beschlagnahmt.

Die Hauptverdächtigen wurden in der Türkei von türkischen Behörden festgenommen. Nach Angaben der französischen Zollbeamten hatten sie eine Organisation, die „Drogenhändlern würdig war“ aufgebaut, berichtet France Inter. Eine auf den Handel mit Kulturgütern spezialisierte Ermittlerin beschreibt das Vorgehen der Bande so: „Normalerweise werden die Stücke in Dörfern von Menschen eingesammelt, die sich in prekären Situationen befinden. Die Mafiosi haben ihnen Metalldetektoren zur Verfügung stellen, damit sie in ihrem Ort und der Umgebung nach Schätzen suchen können, je nach den Hinweisen, die sie gehört haben und die zwischen den Generationen weitergegeben worden sein könnten. Sobald solche Schätze gefunden wurden, fahren Bandenmitglieder von Dorf zu Dorf, um die Gegenstände zu einem niedrigen Preis zu kaufen, ganz sicher nicht zum europäischen Marktpreis“.

Der Mann, bei dem der Schatz gefunden wurde, ein Familienvater, der als „Monsieur tout le monde“ beschrieben wird, muss mit bis zu zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe von 15 Millionen Euro rechnen, weil er verbotene Waren geschmuggelt und nachweispflichtige Waren besessen hat. Er wird demnächst vor Gericht angehört. Die geschmuggelten Gegenstände sollen auf diplomatischem Weg an die Türkei zurückgegeben werden.


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