Tag & Nacht




Ein Koloss mit Herz, ein Kämpfer mit Charme, ein Schwergewichts-Champion mit Geschäftssinn: George Foreman ist im Alter von 76 Jahren in Houston, Texas, gestorben. Eine Ikone des Sports, die mehr als einmal bewiesen hat, dass Rückschläge nicht das Ende bedeuten – sondern manchmal der Anfang von etwas Größerem.

Foreman war mehr als ein Boxer. Er war eine Legende, die zwei Leben gelebt hat – und beide mit Kraft, Humor und erstaunlicher Leichtigkeit.

Ein Comeback für die Geschichtsbücher

Man kennt seine Geschichte: In den 1970ern donnert er mit gewaltiger Wucht durch die Schwergewichtsklasse, wird 1973 Weltmeister. Ein furchteinflößender Kämpfer – still, fokussiert, beinahe unnahbar. Und dann verliert er 1974 in Zaire den „Rumble in the Jungle“ gegen Muhammad Ali. Ein Kampf, der Sportgeschichte schrieb.

Viele hätten sich danach zurückgezogen. Nicht George.

Nach einer langen Pause – er wird Geistlicher, gründet ein Jugendzentrum – kehrt er 1987 in den Ring zurück. Er ist da schon Mitte 30, rundlicher, langsamer. Aber er hat etwas, das viele unterschätzen: Erfahrung, mentale Stärke und eine unfassbare Ausstrahlung.

Und siehe da: 1994 – mit 45 Jahren – holt er sich sensationell den Weltmeistertitel zurück. Der älteste Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten. Wer hätte das gedacht?

Vom Faustschlag zur Fleischplatte

Doch damit nicht genug. Während andere Champions ihre Millionenschecks verprassen, beginnt Foreman das nächste Kapitel.

Ein Elektrogrill – klingt unspektakulär, oder? Nicht bei ihm. Der „George Foreman Grill“ wird ein Verkaufsschlager. Über 100 Millionen Stück weltweit. Er selbst nennt ihn augenzwinkernd „den Champion unter den Küchengeräten“.

Das Geheimnis? Seine freundliche, glaubwürdige Art. Die Menschen mochten ihn. Nicht nur als Sportler, sondern als Persönlichkeit. Ehrlich, bodenständig, manchmal ein bisschen verschmitzt – ein Typ, dem man den Grill eben abkauft.

Ein Mann mit vielen Gesichtern

George Foreman war kein einfacher Mensch, aber ein durch und durch echter. Im Ring ein Bulldozer, privat ein liebevoller Vater von zwölf Kindern (fünf davon heißen übrigens auch George – kein Scherz). Seine Autobiografie liest sich wie ein Roman über die Kraft des Wandels: vom wütenden Teenager aus armen Verhältnissen zum gefeierten Sportstar, dann zum spirituellen Prediger – und schließlich zur Marketing-Ikone.

Was bleibt, ist das Bild eines Mannes, der nie aufgab – auch wenn’s manchmal so aussah, als hätte ihn das Leben aus dem Ring geworfen. Er kam zurück. Immer wieder. Und zwar mit Stil.

Ein letzter Abschied – mit einem Lächeln

George Foreman hinterlässt Spuren, nicht nur in der Boxgeschichte, sondern in den Herzen von Millionen. Seine Geschichte motiviert – und lässt uns lächeln. Denn sie zeigt: Größe misst sich nicht nur in Titeln oder Knockouts, sondern auch darin, wie ein Mensch mit dem Leben tanzt. Oder ringt. Oder grillt.

Mach’s gut, George.

Von C. Hatty

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