Tag & Nacht

Fünf Jahre nach der MeToo-Bewegung geht der Sexismus in Frankreich weiterhin nicht zurück. Dies ist die alarmierende Feststellung des Hohen Rates für die Gleichstellung von Männern und Frauen (Haut Conseil à l’égalité entre les hommes et les femmes).

In Frankreich geht der Sexismus nicht zurück, ganz im Gegenteil. „37% der Französinnen geben an, dass sie schon einmal einen nicht einvernehmlichen Geschlechtsverkehr erlebt haben. 15% geben an, dass sie Opfer von Schlägen ihres Partners oder Ex-Partners geworden sind, und bei den 50- bis 64-Jährigen sind es sogar 20%“, berichtet die Journalistin Florence Griffond, die am Montag, dem 23. Januar, in der Sendung 12/13 auf dem Sender France 3 zu Gast war. Insgesamt wurden im Jahr 2021 122 Frauen Opfer von Feminiziden in der Ehe, gegenüber 102 im Jahr 2020, was einem Anstieg von 20% entspricht.

Junge Menschen besonders sexistisch?
Die Zahlen sind umso alarmierender, als sie auch junge Menschen betreffen. „23% der Männer unter 35 Jahren sind der Ansicht, dass man manchmal gewalttätig sein muss, um respektiert zu werden“, so die Journalistin. Außerdem „halten nur 48% dieser jungen Männer das durch pornografische Inhalte vermittelte Frauenbild für problematisch, während 79% der Männer im Alter von 65 Jahren und älter dies tun“, so Florence Griffond. Auch innerhalb von Familien bleiben die Ungleichheiten sichtbar: 9% der Männer halten es für „normal, dass ein Mann sich nicht um die Hausarbeit kümmert, wenn er mehr verdient als seine Partnerin“. In der Altersgruppe der 25- bis 34-jährigen Männer steigt diese Zahl sogar auf 15%.


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