Tag & Nacht




In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, dem 25. auf den 26. Juni 2025, fegte ein heftiger Gewittersturm über Frankreich hinweg. Blitzschläge, Sturmböen und starke Regenfälle trafen das Land mit einer Intensität, die man nicht täglich erlebt.

Ein Zwölfjähriger in Piquecos (Tarn-et-Garonne) starb, ein umstürzender Baum forderte sein Leben. Und in Mayenne kollidierte ein 59-Jähriger mit seinem Quad mit einem umgestürzten Baum auf der Straße – er überlebte das Unglück nicht.

An vielen Orten wurden Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten über 130 km/h gemessen – speziell in Allier und Côte-d’Or. In Paris entwurzelte der Sturm etwa 50 Bäume, überflutete Metrostationen und führte zu massiven Verkehrsbehinderungen. Insgesamt wurden fast 40.400 Blitze gezählt – mit besonders heftigen Entladungen über den Departements Gironde und Allier.

Etwa 2.000 Feuerwehreinsatzkräfte waren in Alarmbereitschaft, die in der Nacht rund 1.000 Mal ausrückten, um Menschen aus Gefahren zu retten und Schäden zu begrenzen. Am Morgen hob Météo‑France die Unwetterwarnung landesweit auf – doch für die Departements Rhône und Isère gilt weiter Hitzewarnung, da die Temperaturen wieder stiegen.

https://twitter.com/Matricule17Ter/status/1938107538005749923

Warum solche Extremgewitter zunehmen

Solche Wetterereignisse zeigen, wie fragil unser Klima geworden ist.

• Starke Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperaturen schaffen ideale Bedingungen für explosive Gewitterbildung.
• Feuchtwarme Luftmassen steigen auf, wo sie auf kalte Höhenströmungen treffen – das ergibt enorme Energie.
• Hitzeperioden liefern zusätzlichen „Treibstoff“.

Rund um Nord‑ und Ostfrankreich herrscht eine „Gewitterzone“, wie Experten es nennen – betroffen sind aber jedes Jahr mehr Regionen, zunehmend auch im Frühsommer.

Lehren für die Zukunft

Wie kann man diese Katastrophen in den Griff bekommen?

  • Frühwarnsysteme optimieren: Automatische Unwettermeldungen müssen treffsicherer und schneller werden.
  • Infrastruktur sichern: U‑Bahnen, Stromleitungen und Verkehrsachsen brauchen robusten Gewitter‑Schutz.
  • Sensibilisierung in der Bevölkerung: Weniger Panik, mehr Wissen – etwa was bei Blitzschlag oder Hochwasser zu tun ist.
  • Waldmanagement überarbeiten: Regelmäßige Baumpflege an Straßen, um Unglücke wie in Piquecos zu vermeiden.

Solche heftigen Stürme sind in Frankreich kein Einzelfall: Ob Xynthia (2010), Alex (2020) oder Ciarán (2023) – schwere Stürme schicken immer wieder dieselbe Botschaft: ein Warnruf mit Wind, Wasser und Blitzen.

Wie geht’s jetzt weiter? Die Erderwärmung wird leider nicht pausieren – und die Gewittergefahr steigt. Frankreich steht vor der Aufgabe, von der Reaktion zur Resilienz zu finden.

Autor: Andreas M. B.

https://twitter.com/ClaireMLejeune/status/1937979505513037888
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