Der 11. März hat im Laufe der Geschichte zahlreiche bedeutende Ereignisse hervorgebracht – tragische Katastrophen, politische Entscheidungen und kulturelle Meilensteine. Einige dieser Geschehnisse veränderten die Welt nachhaltig. Besonders in Frankreich spielte dieses Datum mehrfach eine wichtige Rolle. Ein Blick auf einige herausragende Ereignisse zeigt, wie der 11. März die Geschichtsbücher füllte.
Weltweite Ereignisse am 11. März
2011: Das Tōhoku-Erdbeben und die Fukushima-Katastrophe
Ein Tag, der sich ins kollektive Gedächtnis Japans und der ganzen Welt eingebrannt hat: Am 11. März 2011 um 14:46 Uhr Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9,0 die Pazifikküste Japans. Das Epizentrum lag vor der Küste der Tōhoku-Region, doch die Auswirkungen waren weitreichend.
Das Beben löste einen verheerenden Tsunami aus – mit Wellen von bis zu 40 Metern Höhe. Ganze Städte wurden weggespült, über 15.000 Menschen starben, Tausende galten als vermisst. Doch das war nicht alles: Die Flutwelle beschädigte das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi schwer, was zur schlimmsten Nuklearkatastrophe seit Tschernobyl führte. Radioaktive Strahlung trat aus, Evakuierungszonen wurden eingerichtet, und die Debatte über die Sicherheit von Atomkraft erhielt weltweit neue Dringlichkeit.
Ein erschütternder Tag, der noch Jahre später nachhallte.
2004: Terroranschläge in Madrid
Am Morgen des 11. März 2004 explodierten in vier Pendlerzügen der spanischen Hauptstadt Madrid insgesamt zehn Bomben. 191 Menschen starben, rund 2000 wurden verletzt. Es war der schwerste islamistische Anschlag in Europa bis dahin.
Die Attentäter zündeten ihre Bomben in der Hauptverkehrszeit – ein perfider Plan, der maximale Zerstörung anrichtete. Anfangs verdächtigte die spanische Regierung die baskische Terrororganisation ETA, doch bald stellte sich heraus, dass die Angreifer dem islamistischen Netzwerk Al-Qaida nahestanden.
Der Anschlag hatte tiefgreifende politische Folgen: Drei Tage später fanden in Spanien Parlamentswahlen statt, und die Regierung von José María Aznar, die die USA im Irakkrieg unterstützt hatte, wurde überraschend abgewählt. Die sozialistische Partei unter José Luis Rodríguez Zapatero übernahm die Regierung und zog die spanischen Truppen aus dem Irak ab.
1990: Litauen erklärt seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion
Die politischen Umwälzungen in Osteuropa führten dazu, dass am 11. März 1990 das litauische Parlament als erste Sowjetrepublik die Unabhängigkeit von der UdSSR erklärte.
Michail Gorbatschows Reformpolitik in Moskau hatte die Freiheitsbewegungen in den baltischen Staaten gestärkt. Die Entscheidung Litauens stieß jedoch auf massiven Widerstand: Die Sowjetunion erkannte die Unabhängigkeit nicht an und verhängte Sanktionen. Erst nach einem gewaltsamen Militäreinsatz im Januar 1991 und internationalem Druck lenkte Moskau ein.
Heute gilt der 11. März als litauischer Unabhängigkeitstag.
1864: Ulysses S. Grant wird General der US-Armee
Mitten im Amerikanischen Bürgerkrieg erhielt General Ulysses S. Grant am 11. März 1864 das Oberkommando über die Streitkräfte der Nordstaaten. Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen: Grants offensive Strategie führte schließlich zum Sieg über die Konföderierten und beendete den Krieg im April 1865.
Später wurde Grant zum 18. Präsidenten der USA gewählt – ein Held für die einen, ein umstrittener Politiker für die anderen.
Frankreich und der 11. März
1978: Die Ölpest vor der Bretagne – Der Untergang der „Amoco Cadiz“
Eine der schlimmsten Umweltkatastrophen Frankreichs ereignete sich am 11. März 1978, als der Öltanker Amoco Cadiz vor der bretonischen Küste auf Grund lief.
Das Schiff transportierte rund 220.000 Tonnen Rohöl, als es in einem schweren Sturm die Kontrolle verlor und zerbrach. Innerhalb weniger Tage wurde die gesamte Ladung ins Meer gespült. Die Folgen waren verheerend: Mehr als 400 Kilometer Küste wurden verseucht, Hunderttausende Meeresvögel und Fische starben, und die französische Fischereiindustrie litt jahrelang unter den Auswirkungen.
Die Katastrophe führte zu strengeren Umweltauflagen für Öltanker und prägte die Diskussion über maritime Sicherheitsstandards.
1302: Der Mord an Roger de Flor und das Ende der Katalanischen Kompanie
Ein blutiges Kapitel der mittelalterlichen Söldnergeschichte: Am 11. März 1302 wurde der berühmte Söldnerführer Roger de Flor in Konstantinopel ermordet – auf Geheiß des byzantinischen Kaisers Andronikos II.
Roger de Flor hatte zuvor mit seiner Katalanischen Kompanie, einer berüchtigten Söldnertruppe, für den byzantinischen Kaiser gegen die Osmanen gekämpft. Doch nach dem Krieg wurde er als Bedrohung angesehen und ermordet. Seine Männer rächten sich brutal: Sie verwüsteten weite Teile Griechenlands und gründeten kurzzeitig eigene Herrschaftsgebiete.
1848: Frankreichs Revolutionäre setzen sich durch
Der Revolutionssturm von 1848 fegte auch durch Frankreich. Am 11. März jenes Jahres wurden in Paris neue politische Reformen angekündigt – eine direkte Folge der Februarrevolution, die König Louis-Philippe zur Abdankung zwang.
Die provisorische Regierung arbeitete an einer neuen demokratischen Ordnung, die bald in der Zweiten Republik mündete. Eine dieser Reformen: das allgemeine Männerwahlrecht, das Millionen Franzosen erstmals politische Mitsprache ermöglichte.
1669: Der Sonnenkönig verbietet Duelle
Frankreichs Adel hatte eine problematische Leidenschaft für Duelle – ein Phänomen, das regelmäßig zu tödlichen Auseinandersetzungen führte. Ludwig XIV., der berühmte Sonnenkönig, wollte diesem blutigen Treiben ein Ende setzen. Am 11. März 1669 erließ er ein striktes Duellverbot, das mit harten Strafen durchgesetzt wurde.
Ob es geholfen hat? Nun ja, heimlich wurde trotzdem weiter gefochten. Doch die Zeiten des ehrenhaften Fechtduells neigten sich langsam dem Ende zu.
Fazit: Der 11. März als Tag der Wendepunkte
Ob Naturkatastrophe, politische Revolution oder militärische Entscheidung – der 11. März markierte mehrfach Momente, die Geschichte schrieben. Manche dieser Ereignisse rüttelten die Welt wach, andere veränderten Nationen von innen heraus.
Was wohl der nächste 11. März bringen wird?
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