Tag & Nacht






Der 9. März ist ein Datum, das auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar wirkt – doch ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass an diesem Tag bedeutende Ereignisse stattfanden. Revolutionen nahmen ihren Lauf, berühmte Persönlichkeiten wurden geboren, und politische Weichen wurden gestellt. Sowohl weltweit als auch in Frankreich markierte dieser Tag Wendepunkte, die bis heute nachwirken.

Weltweite Ereignisse am 9. März

1842: Die erste Narkose mit Äther

Die moderne Medizin verdankt dem 9. März 1842 einen entscheidenden Fortschritt: Der US-amerikanische Arzt Crawford Williamson Long führte erstmals eine Operation unter Äthernarkose durch. Er entfernte einem Patienten einen Tumor – und dieser spürte nichts! Diese bahnbrechende Entdeckung revolutionierte die Chirurgie und legte den Grundstein für die Anästhesie, wie wir sie heute kennen.

1959: Die Geburt der Barbie-Puppe

Kaum eine Puppe hat die Kindheit von Generationen so geprägt wie Barbie. Am 9. März 1959 stellte die amerikanische Firma Mattel das Spielzeug erstmals auf der New Yorker Spielwarenmesse vor. Die Schöpferin, Ruth Handler, ließ sich von einer deutschen Puppe namens „Bild-Lilli“ inspirieren und schuf mit Barbie eine der erfolgreichsten Spielzeugfiguren der Geschichte.

1961: Sputnik 9 – Ein Hund im All

Am 9. März 1961 startete die Sowjetunion den Raumflug Sputnik 9. An Bord: Ein Hund namens Tscherjuschka, ein Meerschweinchen, einige Mäuse und ein Versuchsmannikin. Ziel des Experiments war es, die Auswirkungen der Schwerelosigkeit zu testen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur ersten bemannten Raumfahrt, die nur einen Monat später mit Juri Gagarin folgte.

1990: Litauen erklärt seine Unabhängigkeit

Nach Jahrzehnten sowjetischer Herrschaft erklärte Litauen am 9. März 1990 als erste der Sowjetrepubliken seine Unabhängigkeit von der UdSSR. Die Moskauer Führung unter Michail Gorbatschow versuchte, den Schritt rückgängig zu machen, doch die Litauer blieben standhaft. Diese Unabhängigkeitserklärung war ein Signal für die anderen baltischen Staaten und beschleunigte letztlich den Zerfall der Sowjetunion.

2011: Der Beginn des syrischen Bürgerkriegs

Anfang März 2011 kam es in der Stadt Daraa zu Protesten gegen das Regime von Baschar al-Assad. Am 9. März eskalierte die Lage weiter, nachdem Sicherheitskräfte brutal gegen Demonstranten vorgingen. Was als Protestbewegung begann, entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem blutigen Bürgerkrieg, der bis heute andauert und Millionen von Menschen zur Flucht zwang.


Frankreich und der 9. März: Ein Tag der politischen Umbrüche

1765: Geburt von Joseph Nicéphore Niépce – dem Pionier der Fotografie

Joseph Nicéphore Niépce, geboren am 9. März 1765 in Chalon-sur-Saône, gilt als einer der Erfinder der Fotografie. Ihm gelang es in den 1820er-Jahren, mithilfe der Heliografie das erste beständige Bild aufzunehmen. Seine Erfindung war eine Revolution – heute wäre unsere Welt ohne Fotografie kaum vorstellbar!

1796: Napoleon Bonaparte heiratet Joséphine de Beauharnais

Am 9. März 1796 gab sich Napoleon Bonaparte mit Joséphine de Beauharnais das Ja-Wort. Ihre Beziehung war leidenschaftlich, aber nicht unkompliziert. Obwohl Napoleon Joséphine liebte, ließ er sich 1809 von ihr scheiden – weil sie ihm keinen Thronfolger schenken konnte.

1815: Napoleon kehrt während der „Herrschaft der Hundert Tage“ nach Paris zurück

Nach seiner Flucht von der Insel Elba landete Napoleon am 1. März 1815 in Südfrankreich. Sein Marsch Richtung Paris war ein Spektakel: Überall schlossen sich ihm Soldaten an, und am 9. März wurde er von immer mehr Unterstützern gefeiert. König Ludwig XVIII. sah die Gefahr – er befahl den Truppen, Napoleon aufzuhalten. Doch anstatt ihn zu verhaften, liefen sie zu ihrem alten Befehlshaber über. Napoleon war zurück – seine Herrschaft würde allerdings nur 100 Tage andauern.

1905: Das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat wird diskutiert

Frankreich ist bekannt für seinen strikten Laizismus – die Trennung von Kirche und Staat. Ein entscheidender Moment in dieser Entwicklung war die Debatte am 9. März 1905, die schließlich zum berühmten Gesetz von Dezember 1905 führte. Dieses Gesetz schuf die Grundlage für die strikte Neutralität des Staates in religiösen Fragen.

1945: Die Japaner besetzen Französisch-Indochina

Während des Zweiten Weltkriegs stand Französisch-Indochina unter der Kontrolle des Vichy-Regimes, einer von Deutschland abhängigen Marionettenregierung. Am 9. März 1945 setzten die Japaner das französische Kolonialregime ab und übernahmen direkt die Herrschaft. Dieser Schritt beschleunigte später die Unabhängigkeitsbestrebungen in Vietnam, die schließlich zum Indochinakrieg führten.

1974: Die letzten französischen Truppen verlassen den Südpazifik nach dem Ende der Atomtests

Frankreich führte seit den 1960er-Jahren Atomtests in Polynesien durch – sehr zum Ärger der lokalen Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft. Nach jahrelangen Protesten und Druck aus dem Ausland gab die französische Regierung schließlich nach. Am 9. März 1974 wurde der Rückzug der letzten militärischen Einheiten aus Mururoa und Fangataufa beschlossen.


Fazit: Der 9. März als Spiegel der Geschichte

Was für ein Tag! Von revolutionären Erfindungen über politische Umbrüche bis hin zu weltbewegenden Kriegen – der 9. März ist ein Datum, das viele historische Epochen berührt.

Ob in Frankreich mit Napoleons Rückkehr oder weltweit mit Litauens Unabhängigkeit – dieser Tag zeigt, wie Geschichte sich immer wieder neu schreibt. Wer weiß, welches zukünftige Ereignis eines Tages den 9. März in den Geschichtsbüchern erweitern wird?

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