Tag & Nacht


38 Grad im Schatten – und das mitten im Juni. Was früher eine Ausnahme war, wird immer mehr zur Norm. Frankreich erlebt derzeit eine außergewöhnlich frühe und intensive Hitzewelle. Der Südwesten des Landes schwitzt bei Temperaturen über 35 Grad, stellenweise sogar bis zu 38 Grad.

Ein Wetterextrem, das längst kein Einzelfall mehr ist.

Klimawandel trifft Frankreich mit voller Wucht

Seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl der Hitzewellen in Frankreich verdoppelt. Laut Météo-France gab es seit dem Jahr 2000 bereits 32 solcher Ereignisse – im Vergleich zu 17 in der gesamten Zeit davor.

Mehr noch: Sie treten nicht nur häufiger auf, sondern auch früher. Schon Mitte Juni klettern die Thermometer auf Höchstwerte. Und selbst im September ist noch lange keine Entspannung in Sicht.

Die Klimamodelle zeichnen ein düsteres Bild: Bis 2100 könnten Hitzewellen in Frankreich bis zu zwei Monate andauern – mit Temperaturen jenseits der 40-Grad-Marke. Bei einem globalen Temperaturanstieg von vier Grad drohen sogar jährlich wiederkehrende Extremsommer mit regionalen Spitzen bis 50 Grad.

Unvorstellbar?

Kaum – denn der aktuelle Sommer liefert bereits einen Vorgeschmack auf genau dieses Szenario.

Hitzewellen sind mehr als nur heißes Wetter

Die gesundheitlichen Folgen dieser Entwicklung sind gravierend: Hitze führt zu einer Zunahme von Erkrankungen und Todesfällen, besonders bei älteren und vorerkrankten Menschen. Die medizinischen Notdienste geraten an ihre Grenzen – und das regelmäßig.

Doch nicht nur der Mensch leidet.

Auch Wälder brennen häufiger. Die Energieversorgung kommt ins Straucheln. Der Asphalt verflüssigt sich, Schienen verformen sich, Klimaanlagen laufen am Limit. Und das alles kostet Geld – viel Geld.

Die Verkehrsbetriebe in Paris (RATP) haben längst reagiert: Sie verstärken Böschungen, bilden ihr Personal im Umgang mit Starkregen und Hitzeschutz aus. Klimaanpassung ist keine Zukunftsvision mehr, sondern tägliche Praxis.

Wenn 36 Grad plötzlich „normal“ wirken

Ein weiteres Phänomen erschwert die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Hitze: der sogenannte „gleitende Referenzrahmen“.

Was bedeutet das?

Unsere Wahrnehmung passt sich langsam, aber stetig an. Temperaturen, die früher als extrem galten, erscheinen heute fast alltäglich. 36 Grad in Bordeaux? 34 Grad in Nantes? Das war einmal Sensation – heute zuckt kaum noch jemand mit der Schulter.

Doch genau darin liegt die Gefahr: Wenn das Extreme zum Gewohnten wird, sinkt die Bereitschaft zur Veränderung.

Frankreich rüstet sich – Schritt für Schritt

Die Politik ist nicht untätig.

Der nationale Hitzeaktionsplan, der im Juni 2023 veröffentlicht wurde, setzt auf konkrete Schutzmaßnahmen – besonders für vulnerable Gruppen. Dazu zählen unter anderem Warnsysteme, Kühlräume und angepasste Arbeitszeiten.

Im Bildungsbereich werden Schulhöfe begrünt, Gebäude besser isoliert und Klassenräume klimatisiert. Kinder sollen auch in Hitzesommern sicher lernen können.

Doch das alles kostet Zeit – und Geld.

Kleine Helfer gegen die große Hitze

Auch im Alltag können einfache Produkte helfen, eine Hitzewelle besser zu überstehen:

  • Ein Brumisateur von Evian sorgt unterwegs für spontane Erfrischung.
  • Der Rowenta Turbo Silence Extreme Ventilator bringt die ersehnte Brise in stickige Wohnräume.
  • Mit einer Leinenbluse bleibt der Körper auch bei hohen Temperaturen angenehm kühl.
  • Wer es richtig ernst meint, greift zum De’Longhi Pinguino – einem mobilen, leisen Klimagerät.
  • Verdunkelnde Thermovorhänge wie „MOONDREAM“ helfen, die Hitze draußen zu halten.

Natürlich sind das keine Lösungen gegen den Klimawandel – aber sie machen den Alltag zumindest etwas erträglicher.

Ein heißer Weckruf

Frankreichs aktuelle Hitzewelle ist kein Zufall, kein lokales Phänomen, keine meteorologische Laune. Sie ist Symptom einer globalen Entwicklung, die längst in unserem Alltag angekommen ist.

Und sie stellt uns eine zentrale Frage: Wie lange wollen wir noch warten, bis wir den Ernst der Lage wirklich ernst nehmen?

Der Sommer 2025 liefert nicht nur heiße Tage – sondern vor allem eine brennende Mahnung.

Autor: Daniel Ivers

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