Tag & Nacht

Ein Naturliebhaber hat im Süden Frankreichs ein Tier fotografiert, das man noch nie zuvor gesehen hat. Es ähnelte einem Wildschwein, sah aber doch ganz anders aus…

Daniel traute seinen Augen nicht. Der passionierte Wanderer und Tierliebhaber ist regelmäßig in der Gegend um Six-Fours im südfranzösischen Departement Var unterwegs. Eines seiner Hobbys ist es, Wärmebildkameras an Bäumen anzubringen und zwei oder drei Tage später wieder vorbeizukommen, um zu kontrollieren, welche Tiere fotografiert wurden.

Als er am Dienstagmorgen eine seiner Kameras kontrollierte, war er verblüfft. „Ich hatte noch nie etwas Vergleichbares gesehen“, erzählt er der Zeitung Var-Matin. „Ein ganz weißer Körper, wie ein Schaf, und der Kopf ist schwarz“. Das Tier ist voluminös. Er schätzt sein Gewicht auf 80 kg. Und obwohl das Tier wie ein Wildschwein aussieht, ist sein Kopf flacher als für diese Tiere typisch.

Neugierig geworden, sucht Daniel zuerst im Internet nach Informationen, findet aber keine Antwort. Eine Antwort gibt es schließlich bei der örtlichen Jagdgesellschaft. Bei dem Tier handelt es sich um eine Kreuzung aus einem Wildschwein und einem Chinaschwein. „Manche Privatpersonen halten Chinaschweine. Und manchmal entwischen sie“, erzählt der Vorsitzende der Jägerschaft, Hervé Fabre. Bei einer Begegnung im Wald kopulierten also ein Wildschwein und ein chinesisches Schwein miteinander und was dabei herauskam hat Daniels Kamera entdeckt.

Bereits in der Vergangenheit haben sich Wildschweine und Hausschweine immer mal wieder fortgepflanzt. Sie werden in Frankreich als Cochonglier, Sanglochons oder Hybriden bezeichnet. Seit 1982 versucht der französische Staat dies einzuschränken, um die genetische Reinheit des Wildschweins zu erhalten.

Mitten in der Jagdsaison hat das gekreuzte wilde Chinaschwein derzeit allerdings keine guten Karten: Während das Chinaschwein nicht getötet werden darf – es gilt als Haustier -, können die aus Kreuzungen hervorgegangenen Tiere von den Jägern abgeschossen werden.


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