Die Region Île-de-France steht vor einer großen Herausforderung: Die Tigermücke hat sich in der Region festgesetzt, und die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris (26. Juli-11. August) sowie die Paralympischen Spiele (28. August-8. September) könnten eine Ausbreitung von Krankheiten wie dem Dengue-Fieber begünstigen.
Kampagne zur Überwachung
In der Île-de-France läuft derzeit eine verstärkte Überwachungskampagne gegen die Tigermücke – ein Insekt, das Krankheiten wie Dengue, Chikungunya und Zika übertragen kann. Kevin Meignan, verantwortlich für die Bekämpfung von Krankheitsüberträgern bei der regionalen Entmückungsagentur (ARD), überprüft regelmäßig Mückenfallen, die in der Nähe des Stade de France aufgestellt sind. Diese Fallen bestehen aus Eimern mit Wasser und einem Polystyrolquadrat, das als Eiablagefläche dient. Die Fallen sind mit einem Metallgitter abgedeckt, um das Polystyrol an Ort und Stelle zu halten.
„Unser Ziel ist es, die Präsenz der Tigermücke zu überwachen“, erklärt Meignan. Von Mai bis November, der Hauptaktivitätszeit der Mücken, beobachten die Gesundheitsbehörden die Verbreitung der Tigermücke (Aedes albopictus), um mögliche Entmückungsaktionen einzuleiten.
Prävention und Sensibilisierung
Der Kampf gegen die Mücke beginnt im Kleinen. Jeden Monat werden die Polystyrolplatten aus den Fallen entnommen und im Labor auf Mückeneier untersucht. Zusätzlich wird ein biologisches Mittel ins Wasser gegeben, um die Entwicklung von Larven zu verhindern. Seit ihrer Ankunft in Frankreich im Jahr 2004 hat sich die Tigermücke auf 78 von 96 Départements ausgebreitet.
Ein Anstieg importierter Dengue-Fälle in Frankreich hat die Gesundheitsbehörden in Alarmbereitschaft versetzt. Diese Fälle betreffen Reisende aus Regionen mit endemischem Dengue-Fieber, wie den französischen Antillen und Lateinamerika. Der Direktor für öffentliche Gesundheit, Grégory Emery, warnt vor der Gefahr einer Übertragung innerhalb Frankreichs durch die Mücken.
Maßnahmen während der Spiele
Die bevorstehenden Olympischen und Paralympischen Spiele bringen Millionen von Menschen nach Paris – ein potenzieller Katalysator für die Verbreitung von Krankheiten. Deshalb werden mehr als 500 Fallen in der gesamten Region aufgestellt, insbesondere an Orten mit großen Menschenansammlungen wie dem Stade de France, dem olympischen Dorf und den Fan-Zonen.
Die Agentur für Gesundheit der Île-de-France (ARS) plant umfassende Informations- und Präventionskampagnen in Flughäfen und an anderen Knotenpunkten, um Reisende zu sensibilisieren. Auch die Bevölkerung wird aufgerufen, stehendes Wasser zu beseitigen – ideale Brutstätten für Mücken.
Einfache Maßnahmen, große Wirkung
Cécile Somarriba von der ARS betont die Bedeutung kleiner Maßnahmen zur Eindämmung der Mückenpopulation: „Es gibt einfache Schritte, die helfen, die Ausbreitung der Tigermücke zu reduzieren.“ Doch sie erkennt auch die Größe der Herausforderung an, die mit der Überwachung und Bekämpfung dieser Mückenart einhergeht.
Die Tigermücke stellt eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, insbesondere in einer Zeit, in der sich Millionen von Menschen zu den Olympischen Spielen versammeln. Können wir das Risiko minimieren? Der Erfolg hängt von der Zusammenarbeit zwischen Behörden und der Bevölkerung ab – gemeinsam kann man diese winzigen, aber gefährlichen Eindringlinge in Schach halten.
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