Tag & Nacht

Die Temperatur in Büro- und Industriegebäuden soll in diesem Winter in Frankreich aufgrund des sehr starken Anstiegs der Energiepreise  auf 19 °C begrenzt werden.

„Es ist das Ende des Überflusses“, warnte Emmanuel Macron vor einigen Tagen. Angesichts der Energieknappheit wird Elisabeth Borne am Montagnachmittag die Führungskräfte auffordern, den Energieverbrauch in ihren Unternehmen um 10% zu senken. Die Premierministerin wird die Unternehmensleiter zur Sparsamkeit aufrufen. Sollten sie diesen Hinweisen nicht folgen, droht die Premierministerin damit, „weitaus verbindlichere Maßnahmen zu aktivieren“, berichtet France Info. In einem Monat soll eine Bilanz gezogen werden.

In diesem Zusammenhang könnte von den Unternehmen auch verlangt werden, dass sie in diesem Winter eine Temperatur von 19°C in Büros und Industrieräumen nicht überschreiten. Eine Maßnahme, die vom Chef der Arbeitgeber positiv aufgenommen wurde. „Die Beheizung der Räume auf 19°C, ich denke, das ist für alle akzeptabel“, reagierte der Präsident des Arbeitgeberverbands Medef, Geoffroy Roux de Bézieux, auf France Inter. Derzeit gibt es keine Verordnung, die die ideale Temperatur von Räumen in Unternehmen verbindlich regelt. „Heute macht jeder, was er will“, erklärt Geoffroy Roux de Bézieux. Es gibt jedoch ein Dekret vom 3. Dezember 1974 – zur Zeit der Ölkrise -, das eine Temperatur von 19°C vorschreibt. Ein Text, der seit fast 50 Jahren in Vergessenheit geraten ist.

Auch in Deutschland, wo die Gaskrise für den kommenden Winter Anlass zu großer Sorge gibt, wird ab dem 1. September in Behörden und öffentlichen Gebäuden eine Temperatur von maximal 19°C vorgeschrieben. In Räumen, in denen Angestellte intensive körperliche Arbeit verrichten, wird sie sogar auf 12°C begrenzt. In Deutschland muss die Beheizung in öffentlichen Bereichen wie Fluren ausgeschaltet werden und es gibt in öffentlichen Gebäuden kein heißes Wasser mehr zum Händewaschen.

Auch in Spanien darf eine Temperatur von 19 °C im nächsten Winter in Büros, Geschäftsräumen, Kulturstätten, Bahnhöfen und Flughäfen nicht überschritten werden. Diese Regelung soll mindestens bis November 2023 in Kraft bleiben.

In Frankreich hatte die Regierung Ende Juli zwei Dekrete angekündigt: Das erste soll Geschäfte dazu verpflichten, die Türen geschlossen zu halten, wenn die Heizung oder die Klimaanlage eingeschaltet ist, das zweite verbietet Lichtwerbung zwischen 1 und 6 Uhr morgens. Die Gesetzestexte sollen bis zum 21. September vorliegen.


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