In der kleinen Gemeinde Poisat (Isère) staunten die Bewohner nicht schlecht: Zwischen den üblichen Werbeprospekten fanden sie Flyer für Drogen. Die ausgefallene Werbung listet verschiedene illegale Substanzen auf, darunter Cannabis, Kokain und Schmuggelzigaretten, und verspricht „Produkte des Vertrauens“ sowie einen Lieferdienst mit festen Uhrzeiten.
Ein seltsamer Fund in den Briefkästen
Für Yvette und einige ihrer Nachbarn war der erste Reflex klar: „Ich habe den Flyer einfach direkt in den Müll geworfen.“ Andere waren zunächst ungläubig und hielten es für einen schlechten Scherz – bis sich herausstellte, dass in rund 50 Briefkästen der beschaulichen 2.300-Einwohner-Gemeinde solche Flyer landeten.
„Ich dachte erst, das ist ein Witz, aber dann war ich einfach nur sprachlos“, erklärte der Bürgermeister Ludovic Bustos. Noch ungewöhnlicher: Auch in zwei Nachbargemeinden wurden ähnliche Flyer verteilt – gezielt in Wohnvierteln mit Familien und Senioren.
Polizei ermittelt gegen die kreativen Dealer
Die Behörden nehmen den Fall ernst. Eine offizielle Untersuchung wurde eingeleitet, um die Verantwortlichen aufzuspüren und mögliche Hintermänner aus dem Drogenmilieu zu identifizieren.
Die Methode – offensichtliche Werbung für illegale Substanzen – ist in Frankreich eher unüblich. Normalerweise läuft der Drogenhandel über diskrete Netzwerke und Mundpropaganda. Hier aber scheinen die Dealer bewusst neue Wege zu gehen – vielleicht, weil sie sich in einer ruhigen Gemeinde weniger Aufmerksamkeit durch die Polizei erwarten.
Drogendealer 2.0?
Diese Art der Werbung wirft Fragen auf: Handelt es sich um eine einmalige Provokation oder um eine neue Strategie des Drogenhandels? Die Ermittlungen werden zeigen, wer hinter dieser Aktion steckt – und ob sich ähnliche Fälle auch in anderen Regionen ereignen.
Bis dahin bleibt den Bewohnern von Poisat vor allem eins: die skurrile Erkenntnis, dass mittlerweile selbst Drogen per Werbeprospekt beworben werden.
Von C. Hatty
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