Zwischen der Hamas und Israel wurde in der vergangenen Nacht offensichtlich eine Vereinbarung über die Freilassung von 50 israelischen Geiseln im Austausch gegen die Freilassung palästinensischer Häftlinge getroffen. Auch acht Franzosen befinden sich noch immer in der Gewalt der Hamas-Terroristen.
Nach eineinhalb Monaten erbitterte Kämpfe gab Israel nun grünes Licht für eine Vereinbarung mit der Hamas. Palästinensische Häftlinge sollen von Israel im Gegenzug für die Freilassung einer ersten Gruppe von 50 Geiseln und für eine viertägige Waffenruhe im Gazastreifen freigelassen und ausgetauscht werden. Frauen und Kinder sollen diese erste Gruppe freigelassener Geiseln bilden. Ein erster Austausch könnte bereits am Donnerstag oder Freitag stattfinden.
Werden auch Franzosen unter den freigelassenen Geiseln sein? „Wir hoffen es und wir arbeiten daran“, sagte Außenministerin Catherine Colonna am Mittwochmorgen auf dem Sender France Inter. Acht Franzosen gelten noch als vermisst und befinden sich wahrscheinlich in den Händen der Hamas.
Und dies sind die 8 Frauen und Männer mit französischer Staatsangehörigkeit, auf deren Freilassung man hofft:
Die 21-jährige Mia Schem befand sich auf dem Musikfestival Super Nova, als sie von bewaffneten Männern der Hamas entführt wurde. Sie ist die einzige Geisel, für die ein Lebenszeichen verbreitet wurde. Sie war in einem von der Hamas am 16. Oktober geteilten Video zu sehen, in dem sie an einem Arm von Ärzten behandelt wurde. Emmanuel Macron hatte das Video als „eine abscheuliche Inszenierung“ kritisiert.
Der 28-jährige Eliya Toledano ist ein Freund von Mia Schem und war ebenfalls auf dem Musikfestival im Süden Israels. Er arbeitet als Eventmanager und organisiert Hochzeiten und Bar-Mizwas. Seine Mutter stammt aus Straßburg und wanderte nach ihrer Heirat nach Israel aus.
Orion Hernandez Radoux, 32, war ebenfalls auf dem Super Nova Festival, als er entführt wurde. Der Franko-Mexikaner, Vater eines fast zweijährigen Kindes, war der Freund von Shani Kouk, der 32-jährigen deutsch-israelischen Frau, die von der Hamas entführt und getötet wurde. Während des Angriffs war es Orion Hernandez Radoux zunächst gelungen, mit einem israelischen Freund in einem Auto zu fliehen, doch sie wurden getrennt und sein Freund wurde später tot aufgefunden.
Ohad Yahalomi, ein 49-jähriger Erzieher, wurde im Kibbuz Nir Oz entführt. Er versuchte, sich den Angreifern der Hamas entgegenzustellen und seine Familie zu schützen, so seine Frau. Sein Sohn, der 12-jährige Eitan, ist auch unter den vermissten Franzosen.
Eitan Yahalomi, 12 Jahre, ist der Sohn von Ohad Yahalomi. Er ist leidenschaftlicher Fußballer und Tierliebhaber und lebt im Kibbuz von Nir Oz. „Er ist ein sensibler Junge voller Empathie“, erzählte die Cousine seines Vaters.
Ofer Kalderon ist ein 53-jähriger Tischler. Auch er lebt im Kibbuz von Niz Oz. Seine 16-jährige Tochter und sein 12-jähriger Sohn sind ebenfalls verschwunden. Zwei weitere Familienmitglieder wurden tot gefunden. Ofer Kalderon liebt Mountainbike-Touren in den Bergen.
Die 16-jährige Sahar Kalderon wurde zusammen mit ihrem kleinen Bruder, dem 12-jährigen Erez, und ihrem Vater Ofer entführt. Ihre Familie lebt im Kibbuz Nir Oz. Sie spielt und liebt Musik, Tanz und Zeichnen. Ihre Mutter, die sich in einem anderen Haus verschanzt hatte, konnte den Terroristen entkommen.
Der 12-jährige Erez Kalderon wird gemeinsam mit seinem Vater Ofer und seiner älteren Schwester Sahar vermisst. Wie viele Kinder in seinem Alter spielt er gerne Fußball und liebt das Reiten. Der Junge, der seit seiner Geburt unweit der Grenze zum Gazastreifen immer wieder Explosionen gehört hat, leidet seit seiner frühen Kindheit regelmäßig unter Panikattacken.
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