Tag & Nacht

Letzten Sommer wurde ein junges bosnisch-muslimisches Mädchen gequält und misshandelt, weil sie sich in einen christlichen Serben verliebt hatte. Die Justiz verurteilte nun ihre Eltern.

Am Freitag, dem 23. Oktober, wurden die Eltern eines 17-jährigen bosnischen Mädchens wegen Folterung und Freiheitsberaubung an ihrer Tochter im vergangenen August zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Als Muslimin war sie mit ihrem Freund, einem 20-jährigen christlichen Serben, durchgebrannt. Die Verurteilung ihrer Eltern in Besançon (Doubs) führte zur sofortigen Abschiebung. „Diese Abschiebung aus dem Staatsgebiet folgt dem inakzeptablen Verhalten dieser Familie“, schrieb Innenminister Gérald Darmanin in einer Erklärung.

Sie wurden den Behörden von Sarajewo übergeben.
Tatsächlich hatten die Eltern kein Recht auf Asyl und standen bereits seit Dezember 2019 unter Abschiebungsanordnung. Nach Angaben ihres Anwalts haben sie weder die Ausweisungsverfügung noch die strafrechtliche Sanktion angefochten. Sie und ihre vier anderen Kinder wurden den Behörden in ihrer Heimatstadt Sarajevo, Bosnien, überstellt. Ihre Tochter steht inzwischen unter gerichtlichem Schutz und ist in einer Pflegefamilie in Frankreich untergebracht.


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