Der Bahnverkehr in der Region Hauts-de-France steht momentan still – und das mit erheblichen Auswirkungen auf Pendler und Reisende. Grund für das Chaos: der Diebstahl von Kabeln in der Nähe von Lille. Die Folge? Verspätungen, Zugausfälle und eine geschlossene Lille-Flandres-Station. Besonders betroffen sind die Regionalzüge (TER), doch auch einige TGV-Fahrten hatten am frühen Morgen mit Verspätungen zu kämpfen.
Was steckt dahinter?
In der Nacht wurden rund 50 Meter Kabel entwendet. Diese Kabel sind essenziell für die Signaltechnik der Züge. Ohne funktionierende Signale steht alles still – eine Situation, die sowohl Reisende als auch die SNCF, das französische Bahnunternehmen, vor Herausforderungen stellt.
Stillstand in Lille: TER besonders betroffen
Die Lage in Lille zeigt sich besonders angespannt. Die Station Lille-Flandres bleibt mindestens bis zum Mittag geschlossen, und auch danach ist mit massiven Störungen bis in den Abend hinein zu rechnen. Für Pendler bedeutet das: Zugausfälle, lange Wartezeiten und keine klare Aussicht auf eine rasche Lösung.
Der große Knackpunkt: Es ist schlicht nicht möglich, genug Ersatzbusse bereitzustellen. Die Nachfrage wäre schlicht zu hoch, und die ohnehin knappen Kapazitäten lassen eine ausreichende Versorgung nicht zu. So sitzt manch ein Pendler, der auf eine schnelle Alternative hoffte, nun doch fest – eine echte Geduldsprobe.
TGV und Eurostar: Entspannung in Sicht?
Auch wenn die Regionalzüge die Hauptlast tragen, bleibt der Fernverkehr nicht gänzlich verschont. TGVs hatten in den frühen Morgenstunden einige Verspätungen zu verkraften, doch laut SNCF sei die Situation mittlerweile weitestgehend stabilisiert. Für Reisende, die mit dem Eurostar unterwegs sind, gibt es immerhin eine gute Nachricht: Hier gab es keine direkten Beeinträchtigungen.
Aber seien wir ehrlich: Wer in oder um Lille wohnt und auf den TER angewiesen ist, hat heute keine besonders guten Karten.
Was bedeutet das für die kommenden Stunden?
Die Lage ist alles andere als rosig. Viele Pendler und Reisende werden heute entweder alternative Wege finden oder – in den sauren Apfel beißen und warten müssen. Besonders ärgerlich: Der Zeitpunkt. Mitten im Berufsverkehr trifft der Kabeldiebstahl die Menschen mit voller Wucht.
Ein Ende der Störungen ist nicht vor dem späten Nachmittag zu erwarten, und die Bahngesellschaft rät Reisenden, ihre Pläne entsprechend anzupassen. Wer die Möglichkeit hat, seinen Zug zu verschieben, sollte dies definitiv in Erwägung ziehen. Denn selbst nach der Wiedereröffnung der Station Lille-Flandres dürfte es einige Zeit dauern, bis der Verkehr wieder normal läuft.
Kein Einzelfall
Kabeldiebstahl – leider kein seltenes Phänomen. Immer wieder sorgen solche Vorfälle für massive Störungen im Bahnverkehr, nicht nur in Frankreich. Metall, insbesondere Kupfer, wird oft gestohlen und anschließend weiterverkauft. Die Schäden und Auswirkungen für die Bahnbetreiber und ihre Fahrgäste sind enorm, ganz zu schweigen von den Risiken, die ein solcher Eingriff mit sich bringt. Ohne die nötige Technik können Züge schlicht nicht sicher fahren.
Wird es hier also bald eine langfristige Lösung geben? Maßnahmen zur besseren Überwachung und Sicherung der Kabel entlang der Gleise wären eine Möglichkeit, doch die Umsetzbarkeit bleibt fraglich – und teuer.
Geduld und alternative Wege
Bis sich die Lage beruhigt, bleibt den Reisenden vor allem eines: Geduld. Ein wenig Galgenhumor hilft vielleicht, aber das bringt natürlich niemanden schneller ans Ziel. Doch wer weiß, vielleicht lässt sich der Tag trotz allem noch retten – sei es mit einem improvisierten Homeoffice-Tag oder einem Umweg über andere Verkehrsmittel.
Manchmal kommt man eben nicht an, wo man will – zumindest nicht sofort.
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