Tag & Nacht

Die Kaufkraft wird das prominenteste Thema der TV-Debatte am Mittwoch, den 20. April, zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen sein. Der Preisanstieg betrifft alle Produkte. Beispiel: Die Preise für Autos gehen drastisch in die Höhe.

Die Preise für Neuwagen sind in Frankreich mehr als 6% in einem Jahr gestiegen. Innerhalb von drei Jahren waren es weitere 15%. Aufgrund von Covid-19 und des Krieges in der Ukraine gibt es Lieferprobleme bei vielen Komponenten der Automobilindustrie: Stahl, Kunststoff, aber auch Metalle, wie Kupfer für Kabel, Nickel für Batterien ist in wenigen Monaten um 70% teurer geworden. Palladium etwa, das für Katalysatoren unerlässlich ist, kommt größtenteils aus Russland. Durch den Krieg in der Ukraine ist das Edelmetall knapp geworden, was die Preise in die Höhe treibt.

Auch die Lockdowns in China erschweren die Situation. Die Automobilindustrie leidet seit Monaten unter den stockenden Halbleiterlieferungen aus Asien, und die Situation wird nicht besser, wenn chinesische Großstädte wie Shanghai wieder unter einen strickten Lockdown gestellt werden. Aufgrund des entstehenden Mangels an Teilen und Materialien stehen inzwischen viele Renault- und Stellantis-Werke in Frankreich still. Das Ergebnis: Die Autohersteller geben einen teil der Probleme an die Endverbraucher weiter und die Preise steigen.

Zum Beispiel der Peugeot 3008, ein in Frankreich viel verkauftes Modell. Er kostet heute 32.000 Euro, 250 Euro mehr als im letzten Herbst. Ein anderes Beispiel ist der Tesla Modell 3. Im Januar musste man für ihn 43.000 Euro ausgeben, heute sind es fast 50.000 Euro. Selbst der Dacia Sandero, der als billigster Wagen bekannt ist, ist seit Oktober um 800 Euro teurer geworden, heute liegt er bei über 10.000 Euro.

Ein grosses Problem ist neben dem Preis auch die Wartezeit. Wer sich heute einen Neuwagen bestellt, muss oft mehrere Monate, manchmal bis zu einem Jahr, warten, bis er sein neues Auto bekommt.

Auch die Gebrauchtwagen, von denen es immer weniger auf dem Markt gibt, sind von deutlichen Preissteigerungen betroffen. Es gilt: Wenn die Nachfrage größer wird, steigen die Preise: +13% in einem Jahr und nach Meinung der Fachleute wird es in absehbarer Zeit nicht besser werden.


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