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Der am Montag von der französischen Regierung vorgestellte Aktionsplan, mit dem die Emissionen bis 2030 um 50% gesenkt werden sollen, zielt vor allem auf die Bereiche Verkehr, Bauwesen, Landwirtschaft und Industrie ab. „Wir werden in zehn Jahren das tun müssen, was wir in 30 Jahren nur mit Mühe geschafft haben“.

Der Verkehr, der Austausch von Heizungen und die Dekarbonisierung von Fabriken gehören zu den wichtigsten Posten des neuen Plans der französischen Regierung, um die Reduzierung der Treibhausgasemissionen Frankreichs zu beschleunigen, wie aus einem am Montag, dem 22. Mai, vorgestellten Entwurf hervorgeht.

Der von Élisabeth Borne enthüllte Aktionsplan schlägt zum ersten Mal quantifizierte Ziele für die großen Wirtschaftssektoren bis 2030 vor.

Um die vor zwei Jahren ausgearbeiteten europäischen Ziele auf dem Weg zur CO2-Neutralität bis 2050 einzuhalten, will Frankreich seine Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 50 % auf 270 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr (MtCO2e/Jahr) senken, gegenüber 408 Millionen im Jahr 2022, was bedeutet, dass die Emissionen doppelt so schnell wie bisher gesenkt werden müssen.

Der Plan der Regierung, der noch mit der Industrie diskutiert werden und im Parlament als neues Klima- und Energiegesetz verabschiedet werden muss, setzt insbesondere auf die Elektrifizierung von Autos und Fahrgemeinschaften, aber auch auf Anstrengungen im Bereich der Logistik: Elektrifizierung oder Umstellung der Fahrzeuge auf Wasserstoff, Verlagerung auf Binnenschifffahrt und Eisenbahn usw. Insbesondere vor dem derzeitigen Hintergrund des Booms der Online-Käufe und der daus entstehenden Lieferungen.

Der Verkehr ist mit etwa einem Drittel der Gesamtemissionen der größte Emissionsfaktor in Frankreich und das Verkehrsaufkommen nimmt stetig zu.

Der von Élisabeth Borne vorgelegte Entwurf geht auch davon aus, dass ölbefeuerte Heizkessel sowohl im Dienstleistungssektor als auch in Wohngebäuden nach und nach verschwinden werden, wie es das Gesetz es bereits vorsieht. Neu ist jedoch, dass der Vorschlag auch auf die Abschaffung von Gasheizungen abzielt, wobei die Modalitäten noch nicht festgelegt sind. Man erhofft sich dadurch eine jährliche Einsparung von 26 MtCO2e.

In der Industrie strebt der Plan bis 2030 eine Einsparung von 24 Mio. tCO2e durch die Dekarbonisierung der großen Standorte und eine Senkung um 11 Mio. tCO2e für den Rest der Industrie an.

Der Plan wurde von dem Büro der Premierministerin erstellt, die seit 2022 über ein Generalsekretariat für ökologische Planung verfügt, das von Antoine Pellion geleitet wird und aus etwa 15 Beratern besteht.

Ein „Rat für ökologische Planung“ soll eingesetzt werden.
Um das französische Ziel von -50 % der Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 zu erreichen, derzeit liegt Frankreich erst bei -25 %, wird große Anstrengungen verlangen: „Niemand wird sich davor drücken können“, heißt es im Büro von Elisabeth Borne.

Etwa die Hälfte der Anstrengungen zur Emissionsreduzierung wird von Unternehmen, ein Viertel von den Haushalten und ein Viertel von den Gebietskörperschaften getragen werden.

Laut Borne ist die Hälfte der notwendigen Maßnahmen bereits eingeleitet: Unterstützung für den Kauf von Elektroautos, Dekarbonisierung der Industrie, Gesetz über erneuerbare Energien usw..

Nach der Veröffentlichung des Entwurfs am Montag wird eine Reihe von Treffen zwischen Ministern und betroffenen Industriezweigen geplant, um diesen Plan bis Ende Juni zu verfeinern.u Außerdem soll es einen „ökologischen Planungsrat“ um Emmanuel Macron geben.

Anschließend wird sich die große Frage der Finanzierung stellen, sei es, um Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen oder den Austausch von Heizungen in Wohnhäusern zu schaffen.


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