Warum Musks Billionen-Deal ein Schlag ins Gesicht der Realität ist
Ich bin nicht neidisch. Ehrlich nicht.
Elon Musk hat Dinge geschaffen, die viele für unmöglich hielten. Er hat Raketen recycelbar gemacht, das E-Auto salonfähig, und ganze Branchen vor sich hergetrieben wie ein Sturm durchs Silicon Valley. Respekt dafür.
Aber: Dieses Vergütungspaket – bis zu 1 Billion Dollar – fühlt sich an wie ein schlechter Scherz, den sich die reichste Klasse der Welt untereinander erzählt. Und der Rest der Menschheit steht mit leerem Portemonnaie daneben und darf höflich klatschen.
Ich frage mich: Haben wir noch alle Tassen im Schrank?
Wie kann man in einer Zeit, in der Millionen Menschen mit explodierenden Lebenshaltungskosten kämpfen, mit Wohnungsnot, mit medizinischer Unterversorgung, einem einzelnen Mann die Aussicht auf eine Billion Dollar in Aussicht stellen? Eine Zahl mit zwölf Nullen. Nur für den Fall, dass er seine Firma noch ein bisschen wertvoller macht.
Nicht falsch verstehen: Ich gönne jedem seinen Erfolg. Auch dem exzentrisch-genialen Elon. Aber hier geht es längst nicht mehr um Leistung. Es geht um Macht. Um ein System, das den Turbo eingeschaltet hat – und die Bremse längst über Bord geworfen hat.
Denn was sagt das über unsere Welt, wenn der reichste Mann der Geschichte noch reicher wird, bloß weil er verspricht, ein paar Millionen mehr Autos zu verkaufen? Oder ein paar Roboter? Während Lehrer, Pflegekräfte, Feuerwehrleute weiter um gerechte Bezahlung kämpfen müssen?
Es ist kein Neid. Es ist Entsetzen.
Und Wut.
Und dieses Gefühl, dass da gerade etwas grundlegend aus dem Ruder läuft – und wir es alle mitansehen wie bei einem Autounfall in Zeitlupe.
Musk wird gefeiert wie ein Held. Als würde er die Welt retten. Dabei braucht diese Welt gerade etwas ganz anderes: Fairness. Maß. Würde.
Nicht den Billionen-Bonus für einen Mann, der eh schon alles hat.
Ein Kommentar von Andreas M. Brucker
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