Bei einem israelischen Luftangriff auf eine humanitäre Zone im Süden des Gazastreifens sind am 10. September mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Laut der Zivilverteidigung von Gaza gibt es zudem 15 Vermisste. Die israelische Armee erklärte, sie habe ein „Kommandozentrum“ der Hamas angegriffen.
Mohammed al-Mughair, ein Vertreter der Zivilverteidigung in Gaza, berichtete von den 15 Vermissten, während Mahmoud Basal, Sprecher der Zivilverteidigung, erklärte, dass ganze Familien unter Sand und in tiefen Gruben verschwunden seien. „Es sind keine Spuren mehr von ihnen zu sehen“, beschrieb er die Situation in einem bedrückenden Ton.
Die Reaktionen auf den Angriff
Rund um die entstandenen Krater suchten verzweifelte Menschen in den Trümmern nach ihren Habseligkeiten. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass zahlreiche Vertriebene versuchten, sich durch den Sand zu graben, um ihre Besitztümer zu finden.
Die israelische Armee hingegen sprach von einer „gezielten Operation“, bei der Hamas-Terroristen getroffen worden seien, die von einem „Kommando- und Kontrollzentrum“ in dieser humanitären Zone aus operierten. Dabei stellte sie den palästinensischen Bericht über die Opferzahlen in Frage.
Die Hamas wies diese Darstellung strikt zurück. In einer Erklärung betonte die Organisation, dass in dem betroffenen Gebiet keine Kämpfer stationiert gewesen seien. „Die Behauptungen der Besatzungsmacht über die Anwesenheit von Widerstandskämpfern sind eine dreiste Lüge“, so der Wortlaut ihrer Stellungnahme.
Die Realität der Kriegsführung
Diese Episode verdeutlicht ein weiteres Mal die verworrene und tragische Natur des derzeitigen Nahostkonflikts. Während Israel betont, gezielt gegen Hamas-Kämpfer vorzugehen, führt die hohe Zahl ziviler Opfer – insbesondere in als „sicher“ geltenden humanitären Zonen – immer wieder zu internationaler Kritik und Empörung.
Der schmale Grat, auf dem militärische Taktiken und humanitäre Überlegungen balancieren, wird immer schmaler, und die Frage stellt sich: Wie lange kann ein solcher Konflikt mit solch tragischen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung noch weitergehen?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!