Tag & Nacht

Die Evakuierungsaktion für die in Niger lebenden Franzosen und andere Europäer ist in vollem Gange. Mehrere Flugzeuge sind bereits in Frankreich gelandet. Die Evakuierung der fast 600 französischen Staatsangehörigen wird voraussichtlich noch am heutigen Mittwoch andauern.

Füpr die Franzosen, die den Niger verlassen wollen, charterte das französische Aussenministerium Flugzeuge, die die Strecke Niamey-Paris-Roissy Charles de Gaulle bedienen. Das erste verließ die nigrische Hauptstadt am Dienstagnachmittag und landete um 23.30 Uhr mit 262 Personen an Bord, darunter ein Dutzend Babys, wie die französische Außenministerin Catherine Colonna berichtete.

Die meisten Passagiere waren Franzosen, aber auch Nigerianer, Portugiesen, Belgier, Äthiopier und Libanesen haben von der Notevakuierung profitiert. Die Evakuierung ist „gut organisiert, es ging ziemlich schnell, für meinen Teil lief alles sehr gut“, sagte Bernard, der seit zwei Monaten für die Europäische Union in Niger arbeitete.

Ein zweiter Flug landete in der Nacht mit Franzosen, Nigerianern, Deutschen, Belgiern, Kanadiern, Amerikanern, Österreichern und Indern an Bord, wie das französische Außenministerium mitteilte. Das deutsche Außenministerium empfahl im Laufe des Tages „allen seinen Staatsangehörigen in Niamey“, das Angebot Frankreichs zur Rückführung nach Europa anzunehmen. Die USA haben bislang keine Evakuierungsentscheidung getroffen, wie das Weiße Haus am Dienstag mitteilte.

Ein anderes Flugzeug flog am Mittwoch ebenfalls von Niamey nach Rom. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa befanden sich 36 Italiener und 21 Amerikaner unter den evakuierten Passagieren. Etwas weniger als 500 italienische Staatsangehörige halten sich in Niger auf, die meisten von ihnen sind Soldaten.

Insgesamt wurden vier Flugzeuge für die Rückführungsaktion nach Frankreich gechartert. Die Evakuierung der in Niger stationierten französischen Soldaten steht hingegen „nicht auf der Tagesordnung“, wie der Generalstab der französischen Streitkräfte zuvor gegenüber der Presse erklärt hatte.

Paris begründete die Evakuierung der Zivilisten mit den „Gewalttätigkeiten“, die am Sonntag bei einer frankreichfeindlichen Demonstration gegen die französische Botschaft stattgefunden haben, und mit der „Schließung des Luftraums, die unseren Landsleuten keine Möglichkeit lässt, das Land auf eigene Faust zu verlassen“.


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