Tag & Nacht

Am Rande einer Demonstration zur Unterstützung der kurdischen Diaspora nach dem tödlichen Attentat vom Freitag kam es am Samstag, dem 24. Dezember, in Paris zu Gewalttätigkeiten. Insgesamt wurden elf Personen festgenommen und 32 – darunter 31 Angehörige der Ordnungskräfte – verletzt.

Elf Personen wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei am Rande einer Demonstration in Paris zum Gedenken an drei Kurden, die am Vortag in der Nähe eines kurdischen Kulturzentrums in der französischen Hauptstadt getötet worden waren, festgenommen, wie der Polizeipräfekt mitteilte.

Die 11 Personen sind hauptsächlich wegen Sachbeschädigungen festgenommen worden. 31 Mitglieder der Ordnungskräfte sind bei den Auseinandersetzungen leicht verletzt worden und ein Demonstrant wurde im Gesicht verletzt. Zahlreiche Schaufenster wurden durch Steinwürfe beschädigt.

Die Auseinandersetzungen begannen gegen 13.00 Uhr auf dem Boulevard du Temple. 

Mindestens vier Autos wurden umgeworfen, davon mindestens eines in Brand gesetzt, und Mülltonnen verbrannt. Einige Dutzend Menschen warfen Steine auf die Sicherheitskräfte, die mit Tränengas reagierten. „Es lebe der Widerstand des kurdischen Volkes“, riefen mehrere Demonstranten.

Man sah Fahnen der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) und Schilder mit Bildern dreier kurdischer Aktivistinnen, die im Januar 2013 in Paris ermordet worden waren.

Ein 69-jähriger Verdächtiger, der die französische Staatsangehörigkeit besitzt und in der Vergangenheit bereits Gewalttaten mit Waffen begangen hatte, hatte am Freitag auf Mitglieder des kurdischen Kulturzentrums geschossen und drei Menschen getötet. Er gab bei seiner Festnahme an, er habe aus „rassistischen“ Gründen gehandelt. Am Samstagmorgen waren Vertreter der kurdischen Gemeinschaft vom Pariser Polizeipräfekten Laurent Nunez empfangen worden.

„Für uns besteht kein Zweifel, dass es sich um politische Morde handelt. Die Tatsache, dass unser Verein ins Visier genommen wurde, hat einen terroristischen und politischen Charakter“, sagte Agit Polat, Sprecher des Kurdischen Demokratischen Rates in Frankreich (CDKF), nach dem Treffen und bedauerte einen „Mangel in Bezug auf die Sicherheit“.

Rund 1.500 Menschen versammelten sich am Samstagnachmittag auch im Zentrum von Marseille, nachdem die kurdische Organisation Solidarité et Liberté dazu aufgerufen hatte. Auch in Marseille wurden Mülltonnen, Paletten und zwei Polizeifahrzeuge in Brand gesetzt. In Bordeaux versammelten sich 150 Personen friedlich im Stadtzentrum.

Dem verdächtigen 69-jährigen Franzosen wird vorgeworfen, am Freitag in der Rue d’Enghien im zehnten Pariser Arrondissement das Feuer eröffnet zu haben. Er hat in der Nähe eines kurdischen Kulturzentrums drei Kurden tötete und drei weitere Personen verletzte. Sofort nach dem Angriff sprachen die Kurden in Frankreich von einem „terroristischen“ Akt und schoben die Schuld auf die Türkei.


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