Tag & Nacht

Der Mann, der fünf Monate lang mit der Leiche seiner Mutter gelebt hat, „habe nicht die Kraft gehabt, den Tod zu melden“, so der Staatsanwalt.

Die 75-jährige Marguerite wurde am Freitag, dem 28. Oktober, tot in ihrer Wohnung in Reims aufgefunden. Als die Feuerwehr eintraf, war die Frau jedoch bereits seit fünf Monaten tot, so der Sohn der alten Dame. Dieser hatte die ganze Zeit über mit der Leiche seiner Mutter gelebt, wie die Zeitung „l’Union“ berichtete.

Der Sohn wurde nach der Entdeckung der verwesenden Leiche zunächst festgenommen und eine Zeit lang des Mordes an seiner Mutter verdächtigt. Durch die Autopsie konnte der Verdacht auf ein Verbrechen jedoch ausgeräumt werden. Für die Staatsanwaltschaft ist es wahrscheinlich, dass Marguerite, die bereits krank war, eines natürlichen Todes gestorben sei.

Der Mann lebte bei seiner Mutter und „habe nicht die Kraft gehabt, den Tod zu melden“, so der Staatsanwalt. Nachbarn bezeugen, dass er unter „psychologischen Problemen“ litt, die mit einer Behinderung zusammenhängen sollen. inzwischen wurde er nach einer psychiatrischen Untersuchung in ein Krankenhaus eingewiesen. „Ich wusste, dass er eine Menschenphobie hat, aber nicht so sehr, dass ich mir vorstellen konnte, dass er Angst gehabt hätte, den Tod zu melden und statt dessen bei der Leiche seiner Mutter zu bleiben“, berichtete eine Nachbarin gegenüber der Zeitung „L’Union“.

Wie der Sohn den Verwesungsgeruch, der von der Leiche seiner Mutter ausging, ertragen konnte, bleibt für die Ermittler ein Rätsel. Die Wohnung befand sich in einem furchtbaren Zustand und war mit „viel Müll“ übersät. Die gepanzerten Türen der Wohnung und ihre Lage im obersten Stockwerk des Gebäudes waren wohl der Grund dafür, dass die Nachbarn nichts gerochen oder bemerkt haben.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!