Tag & Nacht

In den französischen Strafvollzugsanstalten gibt es eigentlich „nur“ 60.683 offiziell verfügbare Plätze.

Die Zahl der Häftlinge in Frankreich stieg am 1. April auf über 71.000 und bestätigte damit den schon im März verzeichneten Anstieg, wie aus offiziellen Zahlen hervorgeht, die am Freitag, dem 29. April veröffentlicht wurden. In den französischen Strafvollzugsanstalten befanden sich am 1. April 71.053 Häftlinge, obwohl offiziell nur 60.683 betriebsbereite Plätzen ausgewiesen sind. Dies entspricht einer Gefängnisdichte von 117,1%, gegenüber 107,1% ein Jahr zuvor.

Die Zahl der Inhaftierten war bereits am 1. März wieder auf etwa 70.000 gestiegen, ein Wert, der seit Beginn der Gesundheitskrise in den französischen Gefängnissen nicht mehr erreicht worden war. Innerhalb eines Jahres kamen 5.927 neue Häftlinge dazu, was einem Anstieg der Gefängnispopulation um 9,1% entspricht.

In sechs Gefängnissen liegt die Belegungsrate bei über 200%
Laut den statistischen Daten des Justizministeriums sind die französischen Strafvollzugsanstalten derzeit mit 13.996 Häftlinge überbelegt. In den Haftanstalten, in denen Häftlinge, die auf ihr Urteil warten – und somit als unschuldig gelten – und solche, die zu kurzen Strafen verurteilt wurden, inhaftiert sind, liegt die Belegungsrate bei 139%.

Vierundvierzig französische Gefängnisse weisen eine Belegungsrate von über 150% auf. In sechs Einrichtungen liegt die Belegungsrate sogar über 200% (222,3% in Bordeaux-Gradignan, 217% in Nîmes, 215,8% in Perpignan, 205,1% in Fontenay-le-Comte, 204,7% in Carcassonne und 203,1% in Foix). Aufgrund der Überbelegung müssen 1.878 Gefangene auf Matratzen auf dem Boden schlafen. Am 1. April 2021 waren es 830.


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