Tag & Nacht




Es war kein gewöhnlicher Militärschlag, kein reiner Luftangriff – es war eine ausgeklügelte Kombination aus Spionage, Sabotage und Präzisionsschlägen. Die israelische „Operation Rising Lion“, die am 13. Juni 2025 über Iran hereinbrach, war so präzise und zerstörerisch, dass viele Experten zunächst glaubten, die USA hätten im Hintergrund ihre Finger im Spiel. Doch die Wahrheit ist weitaus komplexer – und beunruhigender: Der israelische Geheimdienst Mossad hatte über Monate hinweg im Stillen einen Schattenkrieg vorbereitet. Und dieser hatte es in sich.

Waffen und Drohnen mitten im Feindesland

Laut hochrangigen Sicherheitsbeamten, die mit der US-Agentur Associated Press sprachen, gelang es dem Mossad, Waffen, Drohnen und ganze Angriffssysteme tief ins iranische Kernland zu schmuggeln, die innerhalb Irans aktiviert wurden. Der Clou? Diese Systeme wurden nicht nur versteckt gelagert, sondern auch strategisch rund um zentrale Ziele wie Teheran, Natanz und andere militärische Anlagen positioniert.

Man stelle sich vor: Mitten in einem der am stärksten abgeschotteten Länder der Welt gelingt es einem fremden Geheimdienst, logistische Infrastruktur aufzubauen – für einen Luftangriff, der Monate später mit chirurgischer Präzision ausgeführt wird. Eine unglaubliche Leistung – und ein Super-GAU für Iran.

Timing wie aus dem Lehrbuch

Am Tag des Angriffs schlugen die geschmuggelten Systeme gleichzeitig mit den israelischen Luftstreitkräften zu. Ein synchronisierter Schlag aus der Luft und vom Boden – eine perfekte Choreografie, die Irans Luftabwehrsysteme überforderte. Die meisten Raketenstellungen, die sonst in der Lage gewesen wären, israelische Jets abzufangen, wurden schon beim ersten Angriff nutzlos gemacht.

„Das war keine spontane Aktion, das war ein technisches Meisterwerk“, kommentierte ein israelischer Militärexperte. Und man muss zugeben: So etwas hat es in dieser Form und Größenordnung noch nie gegeben.

Wie konnte dem Mossad das gelingen?

Die Frage, die nun wie ein Schatten über Teheran hängt, lautet: Wie konnte das geschehen, ohne dass jemand etwas bemerkte? Wie konnten so viele Waffen, Drohnen und Systeme unerkannt ins Land gebracht werden? Ein Teil der Antwort dürfte in der ausgeprägten Netzstruktur des Mossad liegen, die offenbar bis in iranische Schlüsselbereiche reicht – Militär, Infrastruktur, sogar Sicherheitskreise.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Mossad tief in iranisches Territorium eingedrungen ist. Doch in diesem Fall ging es nicht „nur“ um gezielte Liquidierungen oder Cyberangriffe. Hier wurde ein komplettes Schlachtfeld innerhalb Irans vorbereitet – mit schweren Folgen.

Ein diplomatischer Tiefschlag für Teheran

Die Enthüllung, dass der Mossad im eigenen Land operiert hat, trifft die iranische Führung ins Mark. Es ist eine Blamage, ein offenes Eingeständnis: Man hatte den Feind bereits im eigenen Wohnzimmer sitzen, ohne es zu merken. Diese Tatsache dürfte nicht nur außenpolitisch, sondern auch innenpolitisch für enorme Spannungen sorgen – das Vertrauen in die eigene Sicherheit ist erschüttert.

Und das macht die Lage noch explosiver.

Vergeltung aus einem beschädigten System heraus

Irans Antwort – über 100 Drohnenangriffe auf israelisches Gebiet – war heftig, aber in weiten Teilen wirkungslos. Viele Drohnen wurden abgefangen, andere trafen unbedeutende Ziele. Warum? Weil ein Teil des iranischen Verteidigungssystems bereits lahmgelegt war – durch jene Sabotageaktionen, die der Mossad im Vorfeld durchgeführt hatte.

Fast unvorstellbar: Ein ganzes System, ausgehebelt von innen – noch bevor der erste Jet gestartet ist. Eine bittere Lektion für Teheran, aber auch ein Menetekel für alle anderen Akteure in der Region.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Diese Operation hat eine neue Ära des Krieges eingeläutet – eine, in der Grenzen, Lufträume und klassische Fronten kaum noch eine Rolle spielen. Stattdessen dominieren verdeckte Operationen, Täuschung, Technologie und Netzwerke. Der Mossad hat gezeigt, dass ein moderner Krieg längst nicht mehr erst beginnt, wenn der erste Schuss fällt – sondern schon lange vorher, im Schatten.

Was wird Iran tun, um zu reagieren? Wird es weitere Vergeltungsmaßnahmen geben? Und welche Rolle spielen dabei die regionalen Verbündeten – etwa die Hisbollah oder pro-iranische Milizen in Syrien und Irak?

Der Nahe Osten ist wieder einmal an einem Wendepunkt. Und diesmal könnte die Schwelle zum offenen Krieg schneller überschritten sein, als man denkt.

Daniel Ivers

Neues E-Book bei Nachrichten.fr







Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!