Es ist ein politischer Showdown, wie er im Buche steht: Elon Musk, der exzentrische Tech-Milliardär, gegen Donald Trump, den amtierenden US-Präsidenten. Was einst als Zweckfreundschaft begann, ist nun in einen öffentlichen Schlagabtausch eskaliert – mit einer brisanten Behauptung im Zentrum: Musk behauptet, Trump sei in den geheimen „Epstein-Files“ namentlich erwähnt – und genau das sei der Grund, warum die vollständige Veröffentlichung dieser Dokumente bislang ausbleibe.
Die Bombe platzt auf X
Am 5. Juni ließ Musk auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) die Bombe platzen: „@realDonaldTrump ist in den Epstein-Files. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden. Schönen Tag noch, DJT!“ . Diese Aussage erfolgte im Kontext eines sich zuspitzenden Streits zwischen Musk und Trump, der unter anderem durch Musks Kritik an Trumps „One Big Beautiful Bill Act“ ausgelöst wurde – einem Gesetzesentwurf, der unter anderem Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge streicht, was direkte Auswirkungen auf Musks Unternehmen hätte.
Trumps Verbindung zu Epstein
Die Beziehung zwischen Donald Trump und dem verstorbenen Finanzier und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ist seit Jahren Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Bekannt ist, dass Trump und Epstein in den 1990er Jahren gemeinsam auf Partys gesehen wurden und dass Trumps Name in Epsteins Adressbuch sowie in Flugprotokollen seines Privatjets auftaucht. Allerdings gibt es bislang keine Beweise dafür, dass Trump in Epsteins kriminelle Aktivitäten verwickelt war. Trump selbst hat erklärt, er habe Epstein 2007 aus seinem Club Mar-a-Lago verbannt, nachdem es zu einem Vorfall mit einer minderjährigen Tochter eines Clubmitglieds gekommen sei.
Politische Reaktionen und Forderungen nach Transparenz
Die US-Regierung hat Musks Behauptungen als unbegründet zurückgewiesen. Ein Sprecher des Weißen Hauses bezeichnete Musks Aussagen als „bedauerlichen Vorfall“ und betonte, dass der Präsident sich auf die Umsetzung seines Gesetzesvorhabens konzentriere.
Gleichzeitig fordern demokratische Abgeordnete nun von Justizministerin Pam Bondi und FBI-Direktor Kash Patel eine Klarstellung, ob Trumps Name tatsächlich in den noch unveröffentlichten Epstein-Dokumenten auftaucht. Sie verlangen zudem eine Erklärung, warum die vollständige Veröffentlichung der Dateien bislang ausbleibt.
Einschätzung: Politisches Kalkül oder berechtigter Hinweis?
Musks Vorstoß kommt zu einem Zeitpunkt, an dem seine Unternehmen durch politische Entscheidungen der Trump-Regierung unter Druck geraten. Die Streichung von Subventionen für Elektrofahrzeuge und die Androhung, staatliche Verträge mit Musks Firmen zu kündigen, könnten als Motiv für seine Attacke auf den Präsidenten interpretiert werden.
Gleichzeitig ist die Forderung nach vollständiger Transparenz in Bezug auf die Epstein-Files berechtigt. Die Öffentlichkeit hat ein Interesse daran zu erfahren, welche Personen in die Machenschaften des verurteilten Sexualstraftäters verwickelt waren oder zumindest in seinem Umfeld agierten. Ob Musks Behauptungen jedoch auf konkreten Informationen basieren oder lediglich Teil eines politischen Machtspiels sind, bleibt vorerst unklar.
Elon Musks Anschuldigungen gegen Donald Trump haben die Debatte um die Epstein-Files neu entfacht. Während bislang keine Beweise für eine direkte Verwicklung Trumps in Epsteins kriminelle Aktivitäten vorliegen, werfen Musks Aussagen Fragen auf, die eine gründliche Untersuchung und vollständige Transparenz erfordern. Ob es sich bei Musks Vorstoß um einen berechtigten Hinweis oder um politisches Kalkül handelt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Von C. Hatty
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