Tag & Nacht

Nestlé steht im Zentrum eines neuen Skandals: Die französische Justiz hat eine offizielle Untersuchung gegen den Konzern eingeleitet. Der Vorwurf? Das Unternehmen soll kontaminiertes Wasser illegal behandelt und als „natürliches Mineralwasser“ verkauft haben.

Richter eröffnet Verfahren gegen Nestlé

Am Donnerstag, dem 13. Februar, wurde eine gerichtliche Untersuchung gegen Nestlé vom Gesundheitsgericht des Pariser Tribunals eröffnet. Dies geschah nach der Ernennung eines Untersuchungsrichters, wie franceinfo und Le Monde aus Justizkreisen erfuhren.

Hintergrund ist eine Enthüllung über das aggressive Lobbying von Nestlé auf höchster politischer Ebene. Trotz Warnungen der Gesundheitsbehörden soll der Konzern seine Mineralwassermarken – darunter Perrier, Vittel, Hépar und Contrex – weiterhin verkauft haben, obwohl Zweifel an der Reinheit bestanden.

Verbraucherschützer schlagen Alarm

Die Untersuchung folgt einer Anzeige der Verbraucherorganisation Foodwatch, die im September eine Klage wegen „Täuschung“ gegen Unbekannt („X“) eingereicht hatte. Ziel war es, Licht in die Vorwürfe zu bringen, dass Nestlé gesetzeswidrige Methoden zur Wasseraufbereitung einsetzte, um verunreinigte Quellen weiter zu nutzen.

Obwohl die Pariser Staatsanwaltschaft zunächst versuchte, die örtliche Zuständigkeit anzuzweifeln, entschied sich der Richter, das Verfahren dennoch in Paris zu eröffnen – ein Zeichen dafür, dass die Vorwürfe als ernst eingestuft werden.

Nestlé muss sich verantworten

Nun steht der Lebensmittelriese unter Druck, seine Praktiken offenzulegen. Die zentrale Frage bleibt: Hat Nestlé bewusst gegen Vorschriften verstoßen, um seine Marktstellung zu halten? Sollte sich dies bestätigen, könnte der Fall erhebliche Konsequenzen haben – nicht nur für Nestlé, sondern für die gesamte Branche der Mineralwasseranbieter.

Die kommenden Monate dürften entscheidend sein. Wird der Konzern die Vorwürfe entkräften können? Oder stehen wir vor einem der größten Verbraucherschutzskandale der letzten Jahre?

Von C. Hatty

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