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Die Ernennung von Yahya Sinwar zum neuen Chef des Hamas sorgt für weltweite Schlagzeilen. Nur wenige Minuten nach der Bekanntgabe, am 6. August, feuerte die bewaffnete Hamas-Brigade eine Salve von Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel. Ein klares Signal der Eskalation.

Ein Leben im Schatten

Sinwar, der seit 2017 die Hamas im Gazastreifen leitet, hat eine bewegte Vergangenheit. 23 Jahre verbrachte er in israelischen Gefängnissen, bevor er zu einem einflussreichen Sicherheitsarchitekten der Hamas wurde. Der 61-Jährige, bekannt für seine asketische Erscheinung und seinen durchdringenden Blick, spielte eine zentrale Rolle bei den Angriffen vom 7. Oktober – dem verheerendsten Angriff auf Zivilisten in Israel seit 1948.

Eine Strategie der Überraschung

Laut Leïla Seurat vom Centre arabe de recherches et d’études politiques in Paris, war Sinwar der Kopf hinter der koordinierten Terror-Operation. Sein Ziel: das Kräfteverhältnis im nahen Osten zu verändern. Mit seiner Strategie, die er im Verborgenen plante, überraschte er alle. „Er hat sein Tempo durchgesetzt und die gesamte Region in Aufruhr versetzt“, erklärt Seurat.

Reaktionen aus Israel

Israels Außenminister, Israel Katz, reagierte auf die Ernennung Sinwars mit scharfen Worten. In einem Beitrag auf dem sozialen Netzwerk X bezeichnete er Sinwar als „archi-terrorist“ und forderte dessen schnelle Eliminierung. „Die Ernennung von Yahya Sinwar ist ein weiterer Grund, diese abscheuliche Organisation von der Landkarte zu tilgen“, schrieb Katz.

Ein Gesicht der Bedrohung

Sinwar, der seit Oktober nicht mehr öffentlich aufgetreten ist, wird von vielen als „Gesicht des Teufels“ oder „todgeweihter Mann“ gesehen. Seine Entscheidungen trifft er mit bemerkenswerter Ruhe und einem unerschütterlichen Charisma, so beschrieb ihn ein ehemaliger Hamas-Mitgefangener gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die Zukunft des Nahen Ostens

Die Situation im Nahen Osten bleibt angespannt. Die Ernennung Sinwars signalisiert möglicherweise eine Verschärfung der Konflikte. Doch wie wird sich die internationale Gemeinschaft positionieren? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Eskalation zu stoppen? Eines steht fest: Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein.

Der Wechsel an der Spitze der Hamas und die unmittelbaren Reaktionen darauf unterstreichen die fragile Lage im Nahen Osten. Jede Entscheidung, jede Handlung könnte weitreichende Konsequenzen haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Schritte zur Deeskalation führen könnten.


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