Tag & Nacht

Keine Plastikverpackungen mehr für Obst und Gemüse und Autowerbung, die dafür wirbt, zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren, statt mit dem Auto: Ab 2022 werden die französischen Verbraucher durch eine Reihe neuer Vorschriften zu umweltfreundlicheren Verhaltensweisen angehalten.

Die von der Regierung von Präsident Emmanuel Macron geförderten Maßnahmen sollen die Umweltverschmutzung und die Auswirkungen von Autos auf die Treibhausgasemissionen verringern.

Ab Samstag, 01.01.2022, dürfen Lauch und Karotten, Tomaten und Kartoffeln, Äpfel und Birnen und etwa 30 weitere Artikel nicht mehr in Plastikverpackungen verkauft werden. Stattdessen sollten sie in andere recycelbare Materialien eingewickelt werden. Bei empfindlicheren Früchten wie Beeren und Pfirsichen ist Plastik noch erlaubt, soll aber in den kommenden Jahren schrittweise auch verboten werden.

Die Regierung geht davon aus, dass durch die neue Verordnung etwa 1 Milliarde Plastikabfälle pro Jahr vermieden werden.

Zeitschriften und andere Publikationen müssen künftig ohne Plastikverpackungen versandt werden, und Fast-Food-Restaurants dürfen Kindern kein Plastikspielzeug mehr kostenlos anbieten.

Im beginnenden Jahr muss nun auch die französische Autowerbung eine Botschaft enthalten, die die Menschen dazu anregt, umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu wählen. Ab März muss Autowerbung eine von drei Botschaften enthalten: „Gehen Sie für kurze Strecken lieber zu Fuß oder fahren Sie mit dem Fahrrad“, „Denken Sie über Fahrgemeinschaften nach“ oder „Benutzen Sie täglich öffentliche Verkehrsmittel“.

Einem vergangene Woche veröffentlichten Erlass zufolge gilt die neue Regelung für Werbung im Fernsehen, im Radio, in Zeitungen, auf Plakatwänden und im Internet. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro (56.652 US-Dollar) pro veröffentlichter Werbung rechnen.

Ähnliche Botschaften sind in Frankreich müssen bereits seit 2007 in der Werbung für verarbeitete Lebensmittel enthalten sein, wie z. B. „Für Ihre Gesundheit sollten Sie nicht zu fett, zu süß oder zu salzig essen“.

Der Verkehrssektor ist in Frankreich für etwa 31% der Treibhausgasemissionen verantwortlich, wobei die Hälfte davon auf den Individualverkehr entfällt.

Ebenfalls im Jahr 2022 werden die französischen Telefon- und Internetanbieter aufgefordert, ihren Kunden eine Schätzung der Treibhausgasemissionen mitzuteilen, die durch ihre Online-Aktivitäten und die Nutzung von Mobiltelefonen entstehen.

Damit soll das öffentliche Bewusstsein für die Umweltauswirkungen der digitalen Technologie geschärft werden. Emissionen entstehen hier vor allem durch Rechenzentren, die Energie für die Bereitstellung von Servern verbrauchen. Einem Bericht des Senats zufolge war dieser Sektor 2019 für 2% der Treibhausgasemissionen in Frankreich verantwortlich.

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