Tag & Nacht

In der Nacht vom 2. auf den 3. März 2025 fand die 97. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Die Veranstaltung brachte einige Überraschungen und viele emotionale Momente mit sich.

„Anora“ – Ein Independent-Film erobert Hollywood

Der größte Gewinner des Abends war zweifellos die Tragikomödie „Anora“ von Regisseur Sean Baker. Der Film, der mit einem bescheidenen Budget von 6 Millionen Dollar produziert wurde, konnte insgesamt fünf Oscars für sich verbuchen:

  • Bester Film: „Anora“ setzte sich gegen starke Konkurrenten wie „The Brutalist“, „Conclave“ und „Emilia Pérez“ durch.
  • Beste Regie: Sean Baker wurde für seine herausragende Regiearbeit ausgezeichnet.
  • Bestes Originaldrehbuch: Auch das Drehbuch von Baker wurde geehrt.
  • Bester Schnitt: Die präzise Montage des Films wurde ebenfalls mit einem Oscar gewürdigt.
  • Beste Hauptdarstellerin: Mikey Madison erhielt für ihre Rolle in „Anora“ den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

„Anora“ erzählt die Geschichte einer New Yorker Stripperin, die sich in den Sohn eines russischen Oligarchen verliebt und sich mit der Verachtung seiner wohlhabenden Familie auseinandersetzen muss.

Adrien Brody – Zweiter Oscar für „The Brutalist“

In der Kategorie Bester Hauptdarsteller konnte sich Adrien Brody für seine Rolle in „The Brutalist“ durchsetzen.

Brody, der bereits 2003 für „Der Pianist“ einen Oscar erhielt, spielt in „The Brutalist“ einen ungarischen Architekten, der den Holocaust überlebt hat und in den USA versucht, seinen amerikanischen Traum zu verwirklichen.

„Emilia Pérez“ – Polémiken und wenige Auszeichnungen

Die französische Musical-Komödie „Emilia Pérez“ von Jacques Audiard, die mit 13 Nominierungen als Favorit ins Rennen ging, konnte nur zwei Oscars gewinnen:

  • Beste Nebendarstellerin: Zoe Saldaña wurde für ihre Rolle als desillusionierte mexikanische Anwältin ausgezeichnet.
  • Bester Song: Der Song „El Mal“, komponiert von der französischen Sängerin Camille und ihrem Partner Clément Ducol, erhielt den Oscar für den besten Originalsong.

Trotz hoher Erwartungen wurde „Emilia Pérez“ von Kontroversen überschattet, insbesondere durch Tweets der Hauptdarstellerin Karla Sofia Gascon, was möglicherweise die Erfolgschancen des Films beeinträchtigte.

Weitere Gewinner des Abends

  • Bester Animationsfilm: Der lettische Film „Flow“, koproduziert in Frankreich, gewann in dieser Kategorie. Der Film erzählt die bewegende Geschichte einer Katze, die mit dem Untergang ihrer von steigenden Meeresspiegeln bedrohten Heimat konfrontiert ist.
  • Bester internationaler Film: Der brasilianische Film „Je suis toujours là“ von Walter Salles wurde als bester internationaler Spielfilm ausgezeichnet.
  • Beste Kamera: „The Brutalist“ erhielt zudem den Oscar für die beste Kameraarbeit.
  • Beste Filmmusik: Auch die Musik von „The Brutalist“ wurde mit einem Oscar geehrt.
  • Bester Nebendarsteller: Kieran Culkin wurde für seine Rolle in „A Real Pain“ als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
  • Bestes Szenenbild und Kostümdesign: Das Musical „Wicked“ konnte in diesen beiden Kategorien überzeugen.
  • Bester Ton und visuelle Effekte: „Dune: Part Two“ erhielt die Auszeichnungen in diesen technischen Kategorien.

Fazit

Die 97. Oscar-Verleihung zeigte einmal mehr die Vielfalt und Qualität des aktuellen Filmschaffens. Besonders hervorzuheben ist der Erfolg von Independent-Produktionen wie „Anora“, die trotz begrenzter Budgets großen Einfluss auf die Filmwelt haben können. Es bleibt spannend zu sehen, welche Geschichten uns in den kommenden Jahren auf der großen Leinwand begeistern werden.

Autor: C.H.

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