Tag & Nacht




Am 21. April 2025 verstummte eine der kraftvollsten Stimmen unserer Zeit: Papst Franziskus verstarb im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Weltweit löste sein Tod tiefe Trauer aus, doch ein Aspekt seines Wirkens bleibt besonders in Erinnerung – sein unermüdlicher Einsatz für den Schutz unseres Planeten. Selbst der ehemalige französische Präsident François Hollande würdigte ihn vor allem für sein Engagement im Kampf gegen den Klimawandel.

Ein Papst, der für die Erde kämpfte

Schon zu Beginn seines Pontifikats setzte Franziskus ein starkes Zeichen. 2015 veröffentlichte er die Enzyklika Laudato si‘, die rasch als Meilenstein in der kirchlichen Umweltpolitik bekannt wurde. Doch es war mehr als nur ein Dokument. Es war ein Aufruf – ein Weckruf! Der Papst forderte darin eine „ganzheitliche Ökologie“, die Umweltschutz untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit verbindet. Ein radikaler Gedanke in einer Welt, die oft das eine gegen das andere ausspielt.

Seine Botschaft? Die Beziehung zwischen Mensch und Natur muss neu gedacht werden – nicht nur für Gläubige, sondern für alle Menschen. Franziskus sparte dabei nicht mit deutlicher Kritik an Klimaskeptikern, die er für ihre „verächtlichen und unvernünftigen Meinungen“ rügte. Damit verschaffte er dem Thema Klimaschutz auch im religiösen Diskurs weltweite Aufmerksamkeit – und baute Brücken zwischen Kirche, Wissenschaft und Gesellschaft.

Der moralische Motor der COP21

Das Jahr 2015 war in vielerlei Hinsicht entscheidend für die Klimapolitik. Damals richtete Frankreich unter der Präsidentschaft von François Hollande die COP21 aus – die 21. UN-Klimakonferenz in Paris. Das Ziel? Ein weltweites Abkommen, das die Erderwärmung auf unter 2°C begrenzen sollte. Heute bekannt als das Pariser Klimaabkommen.

Franziskus’ Enzyklika Laudato si‘ kam genau zur rechten Zeit. Sie wurde zum moralischen Kompass der Konferenz, der den Verantwortlichen half, über kurzfristige politische Interessen hinauszublicken. François Hollande betonte, der Papst habe sich „entschlossen für das Pariser Abkommen eingesetzt“ – ein seltenes, starkes Zusammenspiel von Politik und Religion.

Man könnte sagen, Franziskus war das ökologische Gewissen der COP21 – einer, der den Ernst der Lage unermüdlich predigte, aber gleichzeitig Hoffnung auf Veränderung machte.

Ein Erbe, das weiter wirkt

Das ökologische Engagement von Papst Franziskus war keine Eintagsfliege. Er rief immer wieder dazu auf, „unser gemeinsames Haus“ zu bewahren – die Erde als Lebensraum für alle. Seine Worte hallen bis heute nach und inspirieren Umweltaktivisten, Politiker und einfache Menschen weltweit.

Sein Vermächtnis geht weit über fromme Reden hinaus. Er bewies, dass Glauben und Wissenschaft Hand in Hand gehen können, wenn es um das Überleben unseres Planeten geht. In einer Zeit, in der politische Lager oft zerstritten sind, brachte er Menschen unterschiedlichster Weltanschauungen an einen Tisch.

Doch was bleibt, nachdem die Stimme von Franziskus verstummt ist? Ein Erbe, das Verantwortung überträgt. Denn der Kampf gegen den Klimawandel ist nicht vorbei – er fängt gerade erst an. Franziskus hat uns gezeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn Glaube, Vernunft und politischer Wille zusammenfinden.

Wer wird diesen Staffelstab aufnehmen? Die nächste Generation – vielleicht auch die nächste Führung der Kirche – steht vor der Aufgabe, dieses Vermächtnis weiterzuführen.

Der Appell des Papstes bleibt aktuell: Jeder Einzelne, jede Institution, jede Regierung – wir alle sind gefordert, den Planeten zu schützen. Es gibt keinen Planeten B.

Von M.A.B.

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