Tag & Nacht

Auf dem Place de la République in Paris entstand ein neues Migrantenlager.

Die Zelte tauchten unangekündigt am Donnerstagabend auf dem Place de la République, im Herzen von Paris, auf. Die Besetzung des Platzes ist friedlich verlaufen und hat zum Ziel, eine Unterkunft für 300 Frauen, Männer und Kinder zu bieten, die bisher auf der Straße leben. Mehrere Verbände sind die Initiatoren dieser Bewegung. Sie tun dies zur Unterstützung von Exilanten, fast vier Monate nach einer ähnlichen Aktion, die damals durch ein zum Teil brutales Eingreifen der Polizei endete.

„Wir kommen wieder auf die Place de la République, weil dies ein symbolischer Ort ist und auch, weil sich seit der letzten Aktion nichts wirklich verändert hat, es sind immer noch genauso viele Menschen auf der Straße“, erklärte Kerill Theurillat, Pariser Leiter von Utopia 56, einer der Vereinigungen, die hinter der Aktion stehen.

In einer Presseerklärung verurteilten die Präfekten der Polizei und der Region Île-de-France die militante Aktion. „Eine solche Versammlung, mitten in einer Gesundheitskrise, ist völlig unverantwortlich“, sagen sie.

Etwa 300 Menschen bevölkern die Place de la République. Hauptsächlich aus Afghanistan und Subsahara-Afrika stammend, bauen sie die Zelte in entspannter Atmosphäre auf. Die Installation der etwa 400 Zelte erfolgte kurz vor Beginn der Ausgangssperre.

Die Aktion wurde anlässlich der „Nacht der Solidarität“ gestartet, einer Zählungsaktion der Obdachlosen, die die Verbände nutzten, um „ihre sofortige, stabile und menschenwürdige Unterbringung zu fordern“, so die gemeinsame Erklärung.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!