Tag & Nacht

Reisende in der Île-de-France müssen sich auf massive Störungen einstellen: Die Lokführer der Pariser RER-Linien A und B haben für Freitag, den 14. Februar, einen Streik angekündigt – und das ausgerechnet am Tag vor den Winterferien in der Region Paris. Der Grund? Ein neues Software-System für Urlaubsanträge, das mehr Chaos als Ordnung bringt.

Digitaler Fortschritt oder Rückschritt?

Eigentlich sollte das im Dezember eingeführte Programm Orchidée die Verwaltung der Urlaubstage erleichtern. Doch genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Laut den Gewerkschaften ignoriert das System die Wünsche der Mitarbeiter und führt zu massiven Problemen bei der Urlaubsplanung.

Bastien Berthier von der Gewerkschaft FO RATP findet deutliche Worte:
„Wenn man sieben Millionen Euro in ein Programm investiert, das weder die geltenden Regeln einhält noch den Mitarbeitern die ihnen zustehenden Urlaubstage ermöglicht, dann ist das schlimmer als ein Mensch.“

Sein Fazit: Früher reichte ein Formular auf Papier – ein Vorgesetzter prüfte es, genehmigte oder lehnte ab, aber zumindest wurde der Antrag korrekt bearbeitet.

Timing sorgt für Ärger

Der Streik trifft die Region Île-de-France besonders hart, da er unmittelbar vor den Winterferien beginnt. Viele Pendler, aber auch Reisende, die zum Bahnhof oder Flughafen müssen, könnten erhebliche Probleme bekommen.

Die Gewerkschaften La Base groupe RATP und FO RATP, die bei den Lokführern der RER- und Metro-Linien den Ton angeben, fordern eine rasche Lösung. Bereits am Montag gab es Gespräche mit der Unternehmensleitung – doch eine Einigung steht noch aus.

Die große Frage: Wird der Streik tatsächlich durchgezogen, oder lenkt die RATP noch rechtzeitig ein?

Was bedeutet das für Reisende?

Die ersten offiziellen Prognosen zur Streikbeteiligung werden am Mittwochabend erwartet. Sollte der Ausstand in vollem Umfang stattfinden, könnten große Teile des RER-Netzes lahmgelegt werden. Besonders betroffen wären die Linien A und B, die täglich Hunderttausende Menschen transportieren.

Für Pendler und Reisende könnte das ein echtes Geduldsspiel werden – Alternativen sind Mangelware, und volle Züge sowie chaotische Zustände dürften programmiert sein.

Eines ist klar: Die Nerven der Pariser Verkehrsteilnehmer werden am Freitag auf eine harte Probe gestellt.

Von Catherine H.

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