Tag & Nacht

In Paris, im 9. Wahlkreis, tritt die Kandidatin Sandrine Rousseau gegen die Kandidatin Sandrine Rousseau an. Eine Namensgleichheit, die in dem Pariser Wahlkreis für Unruhe sorgt…

In diesem Viertel des 13. Arrondissements von Paris mit zwei Sandrine-Rousseau-Kandidatinnen sind die Wählerinnen und Wähler ein wenig verwirrt. „Das ist verwirrend“, sagt ein Wähler auf France 2. „Wir werden nicht wissen, für welche Sandrine Rousseau wir stimmen sollen“, bedauert eine andere Wählerin.

Auf der linken Seite des politische Spektrums steht Sandrine Rousseau, die NUPES-Kandidatin des von Mélénchon geführten Links-Bündnisses, ein bekanntes Gesicht unter Umweltaktivisten und Feministinnen. Auf der rechten Seite steht eine politisch unerfahrene Sandrine Rousseau, die Kandidatin der Bewegung für den ländlichen Raum. Eine Pro-Jagd-Aktivistin, die seit Beginn der Kampagne keinen Fuß in das 13. Arrondissement von Paris gesetzt hat und sich mit den Journalisten von France 2 in der Normandie, 1,5 Stunden von der Hauptstadt entfernt, verabredet, wo sie seit jeher lebt.

Die Kindergärtnerin kandidiert zum ersten Mal bei einer Parlamentswahl und steht dazu, dass sie keinen Wahlkampf in Paris macht.

„Ich habe keinen Wahlkampf gemacht, das war nicht mein Ziel“, gesteht Sandrine Rousseau ein. Sie gibt ganz offen zu, ihr Ziel es nicht sei, Abgeordnete zu werden, sondern mit der Namensgleichheit zu spielen, um die Bewegung für den ländlichen Raum ins Gespräch zu bringen. Ihre Partei hat sie in Paris aufgestellt, weil sie Sandrine Rousseau heißt. Und sie gibt unumwunden zu: „Das ist eine Strategie“.

Die andere Sandrine Rousseau, die NUPES-Kandidatin, klagt ihrerseits über einen Destabilisierungsversuch: „Das sind Techniken, die Putin anwendet, das sind Techniken, die darauf abzielen, die Wähler dazu zu bringen, Fehler zu machen. Das ist nicht demokratisch“.

Die anderen Kandidaten hingegen relativieren sehen das alles nicht so eng. „Es ist lustig, das bringt Humor in die Kampagne“, amüsiert sich David Meyer, Kandidat der rechtsextremen Reconquête!.

„Beide kommen von aussen, keine von beiden hat eine Verbindung zum 13. Arrondissemnet, ganz im Gegensatz zu mir, der seit mehr als 13 Jahren im Arrondissement gewählt ist“, sagt Jean Baptiste Olivier, Kandidat der konservativen LR.

„Zwischen der sehr linken Sandrine Rousseau und der anderen sehr rechten, die die Interessen der Jäger vertritt, werden die Wähler ihre Wahl zu treffen wissen“, prophezeit Laurent Miermont, Kandidat der republikanischen Linken und Sozialisten.


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