Tag & Nacht

In Pont-Réan, einem malerischen Dorf in Ille-et-Vilaine, stehen die Menschen vor einer Katastrophe. Die Vilaine hat sich ihr Flussbett längst erweitert, ganze Straßenzüge sind versunken. Der historische Ortskern und die Einkaufsstraßen stehen unter Wasser – und das Drama nimmt von Stunde zu Stunde zu.

Ein Bürgermeister zwischen Trost und Ohnmacht

Dominique Delamarre, der Bürgermeister von Pont-Réan, watet durch die überfluteten Straßen. Das Wasser spiegelt die Lichter der Stadt, doch in den Gesichtern der Menschen liegt nur Schatten. Er hält inne, spricht mit den Bewohnern, sucht nach den richtigen Worten. Doch was kann man jemandem sagen, dessen Zuhause langsam untergeht?

„Wir tun unser Möglichstes, um zu helfen“, erklärt er und deutet auf die Wassermassen, die das Dorf verschlingen. „Aber Trost spenden – das ist wohl das Schwerste.“

Kampf gegen das Wasser – und gegen die eigene Verzweiflung

Seit Tagen arbeiten die Gemeindemitarbeiter unermüdlich. Sie stapeln Sandsäcke, sichern Häuser, begleiten Menschen zu ihren Wohnungen – sofern diese überhaupt noch erreichbar sind. Manche haben das Wasser bis zur Hüfte, doch sie geben nicht auf.

Die Hauptstraße von Pont-Réan? Ein einziger Strom. Boote und provisorische Flöße sind die einzigen Fortbewegungsmittel. Wer kann, rettet Habseligkeiten. Andere bleiben einfach stehen, schauen fassungslos auf das, was einst ihr Alltag war.

Wie lange noch?

Das Wasser steigt weiter. Und mit ihm wächst die Angst. Manche hoffen, dass es bald zurückweicht, andere fürchten, dass es erst der Anfang ist.

Ist das die neue Realität für Orte wie Pont-Réan? Eine Zukunft, in der Hochwasser nicht mehr Ausnahme, sondern Regel ist?

Artikel: MAB


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