Tag & Nacht

Die Lage zwischen den Gegnern des Autobahnprojekts A69 und den französischen Sicherheitsbehörden ist so angespannt, dass die UNO am Donnerstag, dem 22. Februar, mit einem Beobachter vor Ort ist. Der UNO-Sonderberichterstatter wird auf der Baustelle anwesend sein, nachdem er alarmierende Methoden der französischen Polizei zur Aufrechterhaltung der Ordnung kritisiert hatte.

Hoch oben auf dem Hügel nennen sie sich Eichhörnchen. Aktivisten leben seit mehreren Tagen in Hütten auf der Gemarkung der Gemeinde Saix (Departement Tarn). Die Umweltaktivisten kämpfen gegen die Abholzung von Bäumen, die auf der Baustelle der A69 stehen. Die Behörden möchten sie natürlich von dem Gebiet entfernen. Um zu versuchen, die Protestierer zum Abstieg von den Bäumen zu bewegen, wurde ein Kranwagen vor Ort gebracht. Die Aktivisten haben eine sogenannte Zone à Défense (ZAD), Crém’arbre, eingerichtet, die zu einem der Epizentren des Kampfes um die Umwelt geworden ist.

Spannungen mit den Ordnungskräften
Zwischen den Ordnungskräften und den Aktivisten, die sich gegenseitig mit Steinen und Tränengasgranaten bewerfen, kommt es immer wieder zu heftigen Spannungen. „Es macht mich traurig zu sehen, dass dieses Gebiet als ökologisch besonders wertvoll gilt, und man da man Tränengas hineinwirft, obwohl es dort geschützte Arten gibt“, beklagt Thomas Braille, Gründer der nationalen französischen Baumüberwachungsgruppe. Der Bau der A69 mobilisiert über die Grenzen Frankreichs hinaus: Vor etwas mehr als einer Woche besuchte die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg das Gebiet.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!