Tag & Nacht

Am Samstag, dem 9. März, gingen sowohl Landwirte als auch Fischer in Frankreich auf die Straßen, um ihre Frustration über die als „Diktate aus Brüssel“ empfundenen Regelungen kundzutun. Ihre Beschwerden richten sich unter anderem gegen Fischfangquoten, die Anhäufung von Normen und technokratische Richtlinien, die sie als eine Belastung für ihre Arbeit sehen.

In Boulogne-sur-Mer, im Departement Pas-de-Calais, wollten die Fischer, mit rund hundert Landwirten gemeinsam ein Zeichen setzen. Ein besonderer Dorn im Auge ist ihnen das Verbot des Grundschleppnetz-Fischfangs in dreizehn englischen Meeresgebieten durch das Vereinigte Königreich, welches ab dem 22. März in Kraft treten soll. Diese Fanggebiete sind von entscheidender Bedeutung für die Fischer des Pas-de-Calais.

Olivier Leprêtre, Präsident des Regionalen Fischereiausschusses in Hauts-de-France, drückt gegenüber dem Sender Franceinfo seine Besorgnis aus: „Nur dreißig Minuten nachdem wir Boulogne-sur-Mer verlassen haben, befinden wir uns bereits in britischen Gewässern. Die ausgewiesenen marinen Schutzgebiete werden uns die Fischerei unmöglich machen.“ Er warnt vor einem Rückgang des Geschäftsumsatzes und dem Sterben von Fischereiunternehmen. Das Verbot könnte zudem eine Verdichtung der Fischereiflotten und eine Überfischung in den verbleibenden Gebieten zur Folge haben, so Leprêtre weiter.

Die Proteste spiegeln eine tiefe Unzufriedenheit mit der aktuellen Fischerei- und Agrarpolitik wider, die, so die Betroffenen, ihre Lebensgrundlage bedrohe. Durch die Vereinigung ihrer Kräfte hoffen Landwirte und Fischer, ihre Anliegen stärker in den Fokus der öffentlichen und politischen Diskussion zu rücken.


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