Tag & Nacht

Der Angeklagte soll in Frankreich fast 10.000 Tonnen Abfall illegal entsorgt haben. Der Prozess gegen Johnny Demeter wurde am Montagmorgen, dem 18. Dezember, in Lille eröffnet.

Seit vier Jahren verschmutzen Hunderte Tonnen Müll und Bauschutt aus Belgien die Böden der ländlichen Gebiete an der Mosel. Sie wurden von Kriminellen dort abgeladen, die auf diese Weise mehr als ein Dutzend französische Gemeinden durch illegale Mülldeponien verschmutzt haben. Seit Montag, dem 18. Dezember, stehen neun Personen in Lille (Nordfrankreich) vor Gericht. 2019 mussten die Bewohner von Rédange (Moselle) mit ansehen, wie mehrere Lastwagen 250 Tonnen Abfall auf einem Privatgrundstück abkippten. „Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, war mir zum Heulen zumute“, gesteht Jessica Dautruche, Mitglied des Kollektivs „J’aime ma forêt“ (Ich liebe meinen Wald), vor der Kamera des Senders France 2.

Die Müllberge sind immer noch da
Vier Jahre später sind die Müllberge immer noch da. Um sie entfernen zu lassen, müssten mehr als 200.000 Euro ausgegeben werden. „Die Gemeinde Rédange hat 1.000 Einwohner, da kann man nicht soviel Geld ausgeben…“, kommentiert der Bürgermeister der kleinen Gemeinde, Daniel Cimarelli. Im Zentrum der illegalen Müllentsorgung steht Johnny Demeter. Der aus der Region Paris stammende Mann gab sich als Abfallmakler aus. Bei der Eröffnung des Prozesses in Lille am Montagmorgen hielt er sich bedeckt und sagte nur, dass er alles zutiefst bereue.


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