Tag & Nacht

Am Donnerstag, 12. September, ist in Castelnou im Departement Pyrénées-Orientales ein verheerender Brand ausgebrochen. Die Flammen, die durch starke Winde angefacht wurden, breiteten sich rasch in der Nähe des Dorfes aus. Die Bewohner wurden vorsorglich evakuiert, während die Feuerwehr fieberhaft gegen das Feuer kämpft.

Evakuierung des Dorfes

„Das Feuer kommt auf das Dorf zu, wir müssen gehen“, schilderte ein Bewohner die dramatischen Szenen. Unter dem wachsenden Druck der Flammen, die bereits die umliegende Vegetation verschlungen hatten, und auf Anweisung der Gendarmerie verließen die rund 80 Bewohner eilig ihre Häuser. Über den Hügeln hing dichter Rauch, der das gesamte Gebiet überzog, während das Feuer in rasender Geschwindigkeit voranschritt. „Bei diesem Wind breitet sich das Feuer überall aus“, erklärte ein weiterer Anwohner, der so den Ernst der Lage treffend zusammenfasste, gegenüber France Télévisions.

Ein erbitterter Kampf gegen die Flammen

Rund 800 Feuerwehrleute wurden mobilisiert, um das sich schnell ausbreitende Feuer unter Kontrolle zu bringen. Doch trotz ihres unermüdlichen Einsatzes haben die Flammen bereits über 300 Hektar Land und ein Wohnhaus zerstört. Der starke Wind, der mit Geschwindigkeiten von über 80 km/h bläst, erschwert die Löscharbeiten erheblich. Der Leiter des Feuerwehrdienstes der Region (SDIS 66), Colonel Éric Belgioino, stellte klar: „Der Kampf gegen die Flammen wird noch andauern, da der Tramontane-Wind nicht nachlassen wird.“

Die Bedingungen vor Ort bleiben extrem gefährlich. Die Feuerwehr, unterstützt von Hubschraubern und Löschflugzeugen, kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die dichte Vegetation und das unzugängliche Terrain machen die Lage noch komplexer.

Vorsichtsmaßnahmen und Gefahrenzone

Zum Schutz der Bevölkerung rufen die Behörden dazu auf, das betroffene Gebiet großräumig zu meiden. Es wurde ein Kommandoposten eingerichtet, um die Einsätze zu koordinieren und die Evakuierungsmaßnahmen zu überwachen. Der Schwerpunkt liegt derzeit darauf, den Brand unter Kontrolle zu bringen und zu verhindern, dass er noch näher an bewohnte Gebiete herankommt.

Für die Bewohner von Castelnou bedeutete die vergangene Nacht Ungewissheit und Angst. Viele mussten ihr Zuhause zurücklassen, ohne zu wissen, ob sie am nächsten Tag noch ein Dach über dem Kopf haben werden.

Ein wiederkehrendes Phänomen in der Region

Die Pyrénées-Orientales, eine Region im Südwesten Frankreichs, sind in den Sommermonaten regelmäßig von Waldbränden betroffen, die durch starke Winde wie den Tramontane angefacht werden. Die Kombination aus trockenen Böden, dichter Vegetation und heftigen Winden schafft ideale Bedingungen für solche Katastrophen. Doch die Intensität und Häufigkeit dieser Brände hat in den letzten Jahren zugenommen, was viele auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückführen.

Während die Feuerwehrleute unermüdlich weiterkämpfen, bleibt die Hoffnung, dass der Wind nachlässt und das Feuer unter Kontrolle gebracht werden kann, bevor noch mehr Schaden angerichtet wird.


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