Tag & Nacht






Nach drei langen Jahren voller Trockenheit ist die Freude in den Pyrénées-Orientales fast greifbar: Endlich Regen. Die Bewohner und vor allem die Landwirte atmen auf. Kein Wunder – für die Region, die bereits von staubtrockenen Flüssen und ausgedörrten Böden geplagt war, ist jeder Tropfen lebenswichtig.

Ein Beispiel dafür, wie notwendig der Regen war, zeigt sich in Rivesaltes: Dort füllt sich der Fluss Agly erstmals seit Monaten wieder mit Wasser. Mit über 135 Litern Regen in wenigen Tagen veränderte sich das Bild der Landschaft radikal. An den Ufern und Feldern keimt neue Hoffnung, wie sich Gilles Coronat, ein Gemüsebauer aus der Region, ausdrückt: „Endlich wieder ein gleichmäßiges und natürliches Gießen – das tut den Pflanzen gut.“ Für ihn, der Artischocken, Sellerie und Salate anbaut, ist der Regen eine Rettung von oben.

Ein langer Weg zur Erholung der Wasserreserven

Trotz aller Freude – ist das wirklich die Wende für die Wasserversorgung der Region? Die Antwort ist komplex. Nicolas Garcia, Bürgermeister von Elne und Vorsitzender des Syndikats für die Grundwasserversorgung der Ebene von Roussillon, sieht in dem Regen ein willkommener Tropfen auf den heißen Stein. Doch so einfach ist es nicht: „Damit sich die Grundwasserreserven wirklich wieder füllen, müsste es noch mehrere Tage so weiter regnen,“ erklärt Garcia. Die Schwere der Lage zeigt sich darin, dass das Grundwasser in einigen Teilen der Region noch immer im Krisenmodus ist – nämlich auf dem höchsten Warnniveau.

Drei Jahre Trockenheit hinterlassen tiefe Spuren. Die Böden sind vielerorts hart wie Beton, was das Versickern des Wassers erschwert. Dazu kommen die stark gesunkenen Pegelstände in den Grundwasserschichten. Wenn man also denkt, der Regen der letzten Tage würde die Dürreproblematik allein lösen, irrt man leider.

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