Tag & Nacht

Eine eher erstaunliche Debatte prägte den Pariser Stadtrat am Donnerstag, dem 7. Juli: die Verbreitung von Ratten in der Stadt. Was die Sitzung jedoch vor allem prägte, war die besondere Stellungnahme einer Vertreterin der Parti Animaliste (Tierpartei).

Duchka Markovic, Vertreterin der Parti Animaliste (Tierpartei) im Pariser Stadtrat, überraschte alle mit ihrer Reaktion während einer Debatte über die Belästigung durch Ratten in der Hauptstadt. Zwar räumte sie zunächst ein, dass „die Anwesenheit von Ratten ein Problem darstellen kann, wenn sie sich in unseren Wohnungen oder Kellern aufhalten“, doch dann verteidigte sie die Nager, indem sie daran erinnerte, dass man sie nicht als „Ratten“, sondern als „Surmulots“ bezeichnen sollte.

Weltweit gibt es mehrere Rattenarten, in Paris ist die „rattus norvegicus“, die entweder als „braune Ratte“ oder „Surmulot“ bezeichnet wird, das grosse Problem. Die Tierschützerin erklärte, dass die Bezeichnung „Ratte“ einen negativen Beigeschmack habe und an eine der schlimmsten Geißeln der Menschheit erinnere: die „schwarze Ratte“, die über Jahrhunderte die Pest in Europa verbreitete.

Die Tierschützerin Douchka Markovic schloss mit einem Plädoyer für ein Zusammenleben mit Ratten, die „Helfer bei der Abfallkontrolle“ seien. Sie ermutigte die Stadt sogar, „sie besser kennenlernen, um effektive und ethische Methoden zu finden“.

Der Oppositionspolitiker Paul Hatte bewertete diesen Beitrag als „verrückt“. Die Stadtrats-Debatte wurde seitdem zum Gespött in den sozialen Netzwerken und einige Internetnutzer übernahmen den Spitznamen „Surmulot“.


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