Profilerstellung: Wer steckt hinter dem Angriff?
In den letzten Tagen hat das französische Hochgeschwindigkeitszugnetz (TGV) eine schwere Störung erlebt. Saboteure griffen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag die kritische Infrastruktur mehrerer TGV-Strecken an. Der amtierende Innenminister Gérald Darmanin verkündete am Montag, dass die Ermittlungsbehörden „einige Profile identifiziert haben, die möglicherweise für die Sabotage verantwortlich sind“. Diese Entwicklung bringt neuen Schwung in die Untersuchung.
Ein gezielter und präziser Angriff
Bei seinem Auftritt auf dem Sender France 2 betonte Darmanin, dass die Sabotageakte „sehr gezielt, äußerst präzise und absichtlich“ durchgeführt wurden. Er sprach von einer typischen Methode der Ultras, einer radikalen linken Bewegung. Obwohl er vorsichtig war und keine voreiligen Schlüsse zog, gab Darmanin an, dass es sich um Personen handeln könnte, die mit dieser Bewegung sympathisieren.
Manipulation oder Eigeninteresse?
Eine entscheidende Frage bleibt jedoch offen: Handeln die Verdächtigen auf eigene Faust oder werden sie von anderen Akteuren aus dem Hintergrund gelenkt? Darmanin äußerte sich vorsichtig und betonte, dass es entscheidend sei, dies zu klären. „Es sind Personen, die dieser Bewegung nahestehen könnten“, fügte er hinzu.
Ein rätselhafter Anspruch
Am Samstag erhielten mehrere Medien ein Schreiben, das die Sabotage unterstützte. Darmanin bezeichnete dieses Schreiben als „etwas, das wie eine Forderung aussieht“, warnte jedoch vor einer möglichen „Forderung aus Opportunismus“, also Trittbrettfahrern. Es ist absolut unklar, ob dieses Schreiben tatsächlich von den Saboteuren stammt oder ob andere Gruppen die Gelegenheit nutzen, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
Sicherheitslücken im Vorfeld der Olympischen Spiele?
In der Diskussion über eine mögliche „Fehlleistung“ der Sicherheitsdienste wies Darmanin darauf hin, dass Frankreich die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele ohne Zwischenfälle organisiert habe. Dies sei ein Beweis für die Effizienz und Wachsamkeit der Sicherheitskräfte, sagte er.
Eine geplante und koordinierte Operation
Der Sabotageakt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zielte auf Glasfaserkabel entlang der TGV-Strecken ab. Diese Kabel sind für die Übermittlung sicherheitsrelevanter Informationen an die Zugführer unverzichtbar. Durch das Kappen und Anzünden der Kabel an verschiedenen Stellen wurde das gesamte Netzwerk massiv gestört.
Eine nahe Quelle aus Ermittlerkreisen bezeichnete die Sabotage als „gut vorbereitet“ und von einer „einzigen Struktur organisiert“.
Chaos in den Bahnhöfen
Der Angriff erfolgte nur wenige Stunden vor der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele und mitten im Sommerferienverkehr und führte zu erheblichem Chaos in französischen Bahnhöfen. Zahlreiche Reisende, die nach Paris oder in den Urlaub wollten, waren mit massiven Zugverspätungen und -ausfällen konfrontiert.
Was kommt als Nächstes?
Während die Ermittlungen weitergehen, bleibt die Frage nach den wahren Motiven und den Verantwortlichen im Raum. Werden die Verdächtigen bald festgenommen werden können? Könnte es weitere Sabotageakte geben? Und welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Sicherheit des SNCF-Netzes zukünftig zu gewährleisten?
Die Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, die Hintergründe und Mechanismen solcher Angriffe zu verstehen. Nur so kann man in Zukunft besser vorbereitet sein und Störungen dieser Art verhindern.
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