Tag & Nacht

Am Samstag, dem 11. März, fand ein weiterer Tag der Proteste gegen die Rentenreform statt. Die Gewerkschaften und die Ordnungskräfte stellten eine rückläufige Mobilisierung der Bevölkerung fest.

Die Franzosen waren am Samstag erneut aufgerufen, gegen die Rentenreform zu demonstrieren. In zahlreichen Städten Frankreichs fanden erneut Kundgebungen statt. Allerdings ist im Vergleich zu früheren Mobilisierungstagen die Beteiligung deutlich zurückgegangen.

Etwas mehr als eine Million Menschen demonstrierten am Samstag, in Frankreich am siebten Tag der Mobilisierung gegen die Rentenreform. Das teilte die Gewerkschaft CGT mit, während die Behörden von 368.000 Menschen in den Demonstrationszügen sprechen. Dies ist die niedrigste Zahl, die die Gewerkschaften seit Beginn der Protestbewegung angegeben haben, sie liegt deutlich unter der Zahl von 1,3 Millionen Demonstranten vom 16. Februar.

In Toulouse (Haute-Garonne) meldeten die Gewerkschaften, dass am Samstag 45.000 Menschen auf die Straße gegangen seien (gegenüber 10.000 Demonstranten, die von der Präfektur gezählt wurden). Das liegt deutlich unter den am Dienstag, dem 7. März, von den Gewerkschaften gezählten 120.000 Demonstranten.

Der Generalsekretär der CFDT, Laurent Berger, räumte vor dem Start der Pariser Demonstration ein, dass die Zahl der Teilnehmer geringer sei als am 7. März, aber die Entschlossenheit bleibe „stark“.

Die Gewerkschaften riefen den Präsidenten der Republik am Samstag dazu auf, „das Volk zu befragen“, wenn es um die Rentenreform geht. „Ich beschwöre diejenigen, die dieses Land führen, aus dieser Form der Verweigerung des sozialen Dialogs herauszukommen“, sagte Laurent Berger (CFDT) und berichtete von der „Fassungslosigkeit“ der Aktivisten angesichts der Entscheidung des Staatspräsidenten, die Gewerkschaftsvertreter nicht zu empfangen, wie diese es in einem Schreiben am Donnerstag feierlich gefordert hatten.

In einer Erklärung vom Samstagabend forderten die Gewerkschaften Emmanuel Macron dazu auf, „so schnell wie möglich eine Bürgerbefragung zu den Renten zu organisieren“. „Da er so von sich überzeugt ist, der Präsident der Republik, soll er doch einfach das Volk befragen. Wir werden sehen, wie das Volk antwortet“, sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez. Der Vorsitzende der Partei „La France Insoumise“, Jean-Luc Mélenchon, reagierte auf diesen Vorschlag positiv und empfahl von Marseille aus, „dass man sich auf eine Befragung des Volkes selbst zubewegt, um sich zu entscheiden“.

Für Mittwoch, den 15. März, ist ein weiterer Demonstrationstag, geplant. Parallel zur Sitzung des Gemischten Ausschusses, bei der sich Abgeordnete und Senatoren auf einen Text einigen könnten, bevor dann im Anschluss in beiden Kammern endgültig abgestimmt wird.


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