In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde Aulnay-sous-Bois (Seine-Saint-Denis) erneut Schauplatz tödlicher Gewalt. Bei einer Schießerei in der Cité de l’Europe fielen rund zwanzig Schüsse – ein Mann verlor sein Leben, ein weiterer wurde schwer verletzt.
Angriff mit automatischen Waffen
Gegen Mitternacht eröffneten zwei Angreifer mit automatischen Waffen das Feuer auf zwei Männer. Einer starb noch am Tatort, während der andere mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde. Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar, doch die ersten Hinweise deuten auf eine Abrechnung im Drogenmilieu hin.
Noch in der Nacht sperrte die Polizei den Bereich weiträumig ab. Ermittler der Spurensicherung sicherten Beweise – jede Patronenhülse, jede Blutspur könnte den entscheidenden Hinweis auf die Täter liefern.
Drogenhandel als Auslöser?
Die ersten Ermittlungsergebnisse zeigen eine deutliche Spur: „Wir haben es offenbar mit drei Beteiligten zu tun, von denen einer bereits festgenommen wurde. Diese Person ist polizeibekannt wegen Drogenhandels und anderer Delikte“, erklärte Éric Couvrat vom Polizeigewerkschaftsbund Unité 93.
Die beiden mutmaßlichen Schützen befinden sich noch auf der Flucht. Der einzige bislang Festgenommene war ihr Fahrer. Brisant: In seinem Fahrzeug entdeckte die Polizei nicht nur eine Maschinenpistole, sondern auch mehrere Molotowcocktails – ein klares Indiz für organisierte Kriminalität.
Steigende Gewalt in der Region
Die Eskalation der Gewalt in Aulnay-sous-Bois ist kein Einzelfall. Immer wieder kommt es in der Region zu brutalen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen. Besonders alarmierend ist dabei der Einsatz von Kriegswaffen – ein deutliches Zeichen dafür, wie skrupellos diese Netzwerke agieren.
Jagd auf die Täter
Während die Polizei fieberhaft nach den beiden flüchtigen Tätern sucht, bleibt die Angst in der Nachbarschaft spürbar. Die Bewohner von Aulnay-sous-Bois sind solche Vorfälle leid, doch die Realität ist unerbittlich: Solange der Drogenhandel floriert, bleibt die Gewalt allgegenwärtig.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein. Können die Ermittler die Schützen identifizieren und festnehmen? Oder bleibt diese Schießerei eine weitere Episode in einem nie endenden Kreislauf der Gewalt?
Von C. Hatty
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