Tag & Nacht




Ein ruhiger Sommerabend sollte es sein, eine fröhliche Geburtstagsfeier – doch für die Gemeinde Espinasse-Vozelle im Departement Allier endete es in einem Albtraum. Ein 57-jähriger Mann, bekannt als zurückgezogen und kontaktarm, eröffnete das Feuer und tötete drei Menschen, bevor er sich selbst das Leben nahm. Bürgermeister Michel Marien spricht von einem „großen Trauma für die gesamte Gemeinde“.

Der Vorfall ereignete sich am Abend des 13. Juli. Ein junger Mann, gerade 20 Jahre alt geworden, feierte mit Freunden und Familie seinen Geburtstag. Plötzlich tauchte der Nachbar auf, bewaffnet mit einem Jagdgewehr, und verwandelte die Feier in ein Bltbad. Der junge Mann, sein Vater und ein weiterer Gast wurden tödlich getroffen.

Eine ruhige Gemeinde im Ausnahmezustand

Espinasse-Vozelle ist eine kleine, ruhige Gemeinde – normalerweise. Michel Marien schildert, dass der Täter sehr isoliert lebte und kaum Kontakte in der Nachbarschaft pflegte. An diesem Samstagabend durchquerte er den etwa 200 Meter langen Weg von seinem Haus zur Feier und begann zu schießen. Schon auf dem Weg dorthin feuerte er auf ein Auto, das geparkt war.

Warum geschah das? Diese Frage quält die Bewohner der Gemeinde. Eine endgültige Antwort könnte nur die laufende Untersuchung liefern. Die Ermittler vermuteten, dass der Mann nach seiner Tat die Waffe gegen sich selbst richtete. Bestätigt wurde dies durch eine Autopsie, die am Sonntag durchgeführt wurde.

Ermittlungen und psychologische Unterstützung

Neben der Autopsie führten die Behörden am Sonntagmorgen mehrere Hausdurchsuchungen durch. Zeugen wurden befragt, um die genauen Umstände des Dramas zu klären. Eine medizinisch-psychologische Notfallzelle wurde in der Mehrzweckhalle des Dorfes eingerichtet, um den traumatisierten Bewohnern Unterstützung zu bieten.

Ein örtlicher Barbesitzer, der auch im Dorf wohnt, beschreibt die Stimmung: „Man versteht es nicht. Die Leute sind völlig durcheinander. Ich glaube, die Welt ist verrückt geworden.“

Das unbegreifliche begreifen

Espinasse-Vozelle, ein Ort, wo sich sonst Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wird wohl lange brauchen, um diesen Schrecken zu verarbeiten. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn eine solch friedliche Gemeinschaft so plötzlich und brutal aus ihrem Alltag gerissen wird. Fragen bleiben unbeantwortet: Warum dieser Hass? Warum dieses Blutvergießen?

Während die Ermittlungen weitergehen, steht die Gemeinde zusammen. In solchen Zeiten zeigt sich oft die wahre Stärke eines Ortes – in der Solidarität, im Mitgefühl und im gemeinsamen Schmerz. Bürgermeister Marien fasst es treffend zusammen: „Es ist ein schwieriger Weg, aber wir werden ihn gemeinsam gehen.“

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