Ein unfassbares Verbrechen erschüttert die nordfranzösische Stadt Lomme: Sechs Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren stehen im Verdacht, einen zehnjährigen Jungen entführt, brutal misshandelt und gefoltert zu haben.
Ein perfides „Spiel“, das außer Kontrolle geriet
Laut ersten Ermittlungen lockten die Jugendlichen den Jungen im November letzten Jahres in einen Park und verschleppten ihn anschließend in eine dunkle Kellerhöhle im Stadtteil Marais. Was dort folgte, gleicht einem Albtraum. Das Opfer wurde an den Armen aufgehängt, geschlagen und erniedrigt. Doch damit nicht genug – die Angreifer bedrohten den Zehnjährigen sogar mit einer Gartenschere und drohten, ihm die Finger abzuschneiden. Ihr grausames Vorbild: Szenen aus Filmen.
Die Tat wurde von den Jugendlichen gefilmt und das Video später im Internet verbreitet. Ein Detail, das den Fall noch erschreckender macht – und eine dringende Frage aufwirft: Haben wir ein Problem mit der Verharmlosung von Gewalt unter Jugendlichen?
Festnahmen und juristische Konsequenzen
Am Mittwoch, den 26. Februar, schlugen die Behörden zu und nahmen die sechs Tatverdächtigen fest. Zwei von ihnen werden wegen schwerer Körperverletzung, Entführung und Freiheitsberaubung angeklagt. Zwei weitere stehen unter Verdacht, als Komplizen an der Tat beteiligt gewesen zu sein und die brutalen Aufnahmen verbreitet zu haben. Die letzten beiden Angeklagten müssen sich dafür verantworten, die Tat nicht verhindert zu haben – obwohl sie die Möglichkeit dazu hatten.
Am Freitag, den 28. Februar, wurden die Jugendlichen dem Staatsanwalt in Lille vorgeführt. Über die weiteren juristischen Schritte wird nun entschieden.
Ein gesellschaftliches Problem?
Gewalt unter Jugendlichen ist kein neues Phänomen, doch die Brutalität und die bewusste Verbreitung solcher Taten in sozialen Netzwerken werfen beunruhigende Fragen auf. Was bringt Jugendliche dazu, solche Taten als „Spiel“ abzutun? Und wie kann verhindert werden, dass solche Vorfälle zur Normalität werden?
Eines ist klar: Die Gesellschaft darf nicht wegsehen. Schulen, Eltern und soziale Institutionen müssen gemeinsam Wege finden, um Jugendliche für die Folgen ihrer Taten zu sensibilisieren – bevor sich ein weiterer Albtraum wie dieser wiederholt.
Catherine H.
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