Am 23. Oktober 2024 erschallte eine klare, unerschütterliche Stimme im Gerichtssaal von Avignon. Gisèle Pelicot, die Hauptzeugin und das Opfer in einem der aufsehenerregendsten Vergewaltigungsprozesse Frankreichs, sprach erneut vor Gericht. Es war ein kraftvolles Plädoyer – nicht nur gegen ihre Peiniger, sondern auch gegen das verzerrte gesellschaftliche Bild von Vergewaltigung. „Es ist nicht meine Scham. Es ist ihre“, sagte sie, und ihre Worte hallten im Saal wider wie ein Schlag gegen jahrzehntelang verkrustete Vorstellungen.
Seit dem 2. September steht ihr Ex-Mann, Dominique Pelicot, 71 Jahre alt, zusammen mit 50 weiteren Männern vor Gericht. Sie alle sind angeklagt, Gisèle Pelicot betäubt und sie wiederholt missbraucht zu haben, während sie bewusstlos war – ein Verbrechen, das in seiner Brutalität und in seiner systematischen Organisation fassungslos macht.
Ein Leben in Trümmern – und doch die Kraft zur Wahrheit
Gisèle Pelicot blickt auf 50 Jahre Ehe zurück. 50 Jahre mit einem Mann...
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