Tag & Nacht

Neue Bilder könnten die letzte Woche eingeleiteten Ermittlungen wegen mutmaßlicher Polizeigewalt in Noisy-le-Grand in Fahrt bringen. Das Video zeigt die Verhaftung eines jungen Mannes aus einem anderen Blickwinkel, was darauf hindeutet, dass die Polizei Aufnahmen durch eine Überwachungskameras vermeiden wollte.

Auf Bildern, die ein Anwohner von seinem Balkon filmte und die dem Sender Media TV zugeschickt wurden, ist zu sehen, wie zwei Polizeibeamte am 17. September gegen 21 Uhr in Noisy-le-Grand (Seine-Saint-Denis) einen jungen Mann festnehmen. Er wirkte ruhig und wurde hinter einer Säule im toten Winkel der offiziellen Überwachungskamera festgehalten. Einer der Polizeibeamten führt einen ersten Schlag aus. Der junge Mann steht auf, bevor er erneut von einem Beamten in Zivil mehrmals mit einem Teleskopschlagstock geschlagen wird. Als er am Boden liegt und überwältigt wird, stellt sich ein Polizeibeamter auf sein Bein. Ein anderer Beamter schlägt ihn erneut.

Wird die Untersuchung wiederaufgenommen?
Die Szene war bereits in den sozialen Netzwerken verbreitet worden, gefilmt aus einem neuen Blickwinkel. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Die Ausstrahlung des neuen Dokuments wirft Fragen über die Absicht der Polizeibeamten auf. „Ich kann mir vorstellen, dass Polizeibeamte eine Person für die Zeit, die es braucht, um sie zu neutralisieren, (…) hinter eine Säule setzen, weil sie systematisch Opfer von Wurfgeschossen werden, wenn sie in der Gegend intervenieren“, erklärt Erwan Guermeur von der Gewerkschaft Unité-SGP-Police-FO-93. Der Anwalt des jungen Mannes, Arié Alimi, glaubt, dass „die Polizei weiß, wo die Überwachungskameras hängen“. Der junge Mann wurde letzte Woche in einem Eilverfahren wegen Gewalt gegen Personen in öffentlichen Ämtern verurteilt. Der Richter hatte keinen Zugang zu den Bildern der Videoüberwachung.


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